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Digitalisierung E 44

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In seiner Digital-Broschüre weist Tillig darauf hin, daß die BR 44 nicht umzurüsten sei. Hat vielleicht jemand doch mal sein Glück versucht und wie ist der Versuch ausgegangen?

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

Im Heft September 2002 von "Der TT-Bahner" ist eine Umbauanleitung unter dem Titel "Geht nicht, gibt's nicht! E44 digitalisiert" enthalten.

Bis später Josh
 
Vor einiger Zeit habe ich das Thema schon einmal reingestellt und auch von Franzi ein paar Tips bekommen. Trotzdem habe ich mich noch nicht an den Umbau getraut. Es fehlen halt ein paar Skizzen oder Abbildungen.

Jemand anders erwähnte, daß im TT-Bahner (Ausgabe Sept. 2002) dieses eigentlich unmögliche Vorhaben beschrieben worden ist. Hat vielleicht jemand diese Ausgabe und könnte Sie mir mal einscannen, oder vielleicht für die alle übrigen Interessierte hier ins Forum unterbringen. Würde mich riesig freuen.

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

vor einiger Zeit habe ich mich an die Digitalisierung gewagt. War einfacher als es auf den ersten Schein aussieht.
Der Decoder findet auf dem Rahmen unter der Dacherhöhung Platz, der Quersteg muß aber ausgeschnitten werden.
Durch den Rahme ist eine Bohrung nach unten (Draht von Stromabnehmern zur Leiterplatte), welch Du auf 2mm aufbohrst. Alle sieben Kabel des Decoders kannst Du dann nach unten führen.
Auf der Leiterplatte habe ich dann "aufgeräumt", also alle Dioden Widerstände und Entstördrosseln abgelötet.
Die LED habe ich auch abgelötet und durch Mini-Lämpchen mit Drahtanschluß ersetzt (Best-Nr. 395190 Taigatrommel).
Der Rest war das richtige anlöten der Anschlüsse und ab aufs Programmiergleis.
Als Decoder habe ich den Lenz LE0521 genommen (Kühn oder CT müßten auch passen).
Viel Spass beim Umbau wünscht

TMTT
 
Hallo TMTT,

vielen Dank für deine Bauanleitung. Was ist denn mit dem angeblich drohenden Masseschluß, auf den Tillig hinweist.? Ich zitiere mal die Digitalbroschüre

"es ist darauf zu achten, daß keiner Motoranschlüsse Kontakt zum Metalldruckgußrahmen hat und so mit einem der Radschleifer verbunden ist. Bei Tillig-Modellen ist das nur bei der E 44 der Fall."

Wie hast Du dieses Problem gelöst?

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

die Motoranschlüsse sind direkt an die Leiterplatte gelötet. Von dieser Seite passiert rein gar nichts, Du lötest hier nur den orangen und den grauen Draht entprechend an. Wenn Du die Leiterplatte abschraubst siehst Du auch, dass da kein Kontakt zum Rahmen besteht. Davon habe ich mich aber auch anfänglich irreleiten lassen. Der Rahmen wird nur zur "Stromverbindung" vom Drehgestell zur Leiterplatte benutzt. Der Stromfluß der anderen Seite ist wie bei der Taigatrommel durch einen Schleifer sichergestellt. Wenn Du die Leiter auf der Leiterplatte nachverfolgst, kannst Du den "Stromfluß" eindeutig nachvollziehen.
Bei den Leiterplatten z.B. BR 118 oder 110 ist das schon etwas klomplizierter, hier ist aber auch eine Schnittstelle drauf. Und mir ist es hier Wurst, wie der Strom fließt, Hauptsache es funktioniert. Und hier muß ich Tillig auch ein großes Lob aussprechen, bisher keinerlei Ausfälle.

Noch einen Tip. Beim Decodereinbau habe ich grundsätzlich alle Schleifer ausgebaut und die Schleifstellen mit dem Glasradierer blank gemacht. Im Analogbetrieb merkt man am Fahrverhalten nichts, wenn die Schleifer aber nicht sauber sind oder leicht korrodiert merkt man das im Digitalbetrieb sofort.

So, nun aber rein mit dem Decoder, Du hast das ganze Wochenende Zeit :D

Nochmals viel Spass wünscht

TMTT
 
Hallo TMTT,

nochmals vielen Dank. Ich glaub, jetzt hab ich es begriffen. Nur noch eine Frage, wie kriegt man die Lok auf? Gehäuse ab war ja einfach. Aber sind es jetzt die vier kleinen Blechschrauben unterhalb der Leiterplatte, die man abschrauben muß? Der Beipackzettel von Tillig schweigt sich da leider aus.

Wolfgang

PS: Die E44 ist zu meiner Überraschung schon im Analog-Betrieb ein richtig kleines Laufwunder. Wußte gar nicht, daß Tillig schon Anfang der 90er so gute Loks konstruiert hat. Für mich als Wessi ist diese Lok ideal. Ich habe meine DB-144 in blau/weiß kürzlich erst für schlappe 77,00 € als Auslaufmodell bekommen und bin happy.
 
Hallo,
auch ich habe gerade ein BR244 gekauft und am Wochenende mit einem LE0521A von Lenz augerüstet. Nach einiger Grübelei entschloss ich mich den Decoder zwischen die Drehgestelle zu kleben (an der Stelle wo vorher die Entstördrosseln ihren Platz hatten) und alle Kabel direkt an die Platine anzuschließen. Die LED´s ersetzte ich durch Miniaturglühlämpchen 16V, d.h auch der Vorwiderstand kann ausgelötet werden. Hat alles gut geklappt und die Lok besticht nun durch ihr gutes Fahrverhalten.
Gruß Kalle :rolleyes:
 
Hallo Wolfgang,

am besten baust Du erst mal die Drehgestelle ab. Hier ziehst Du den Zylinderstift heraus und das Drehgestell geht ab. Vorsicht, dass Du das obere Ritzel nicht verlierst.
Dem Grund nach brauchst Du die Leiterplatte nicht abbauen, wenn Du die Schrauben löst, fällt die Leiterplatte nebst angelötetem Motor heraus.
Wen Du den Decoder auf dem Rahmen unterm Dach einbaust, wird es schwierig an den Motor zu kommen. Durch das aufgebohrte Loch laufen ja die sieben Kabel nach unten.

Kalle, Deinen Tip, den Decoder so zu verbauen hatte ich auch erst erwogen. War aber dann der Meinung, es ist dafür zu wenig Platz. Ich gebe zu, dass ich mehr auf Sicherheit gehen wollte. Wenn ich mir noch eine E 44 zulege versuche ich es bestimmt. Der neue Decoder DCX 74 dürfte ohne groß nachzumessen der geeignetzte sein.

Viele Grüsse
TMTT
 
Hallo,
ich habe im Übrigen den DCX73 von CT-Elektronik verbaut. Dieser ist nicht stärker als die Entstördrossel die sich ja vorher auch auf der Platine befunden haben.
Also, nur Mut.
Kalle
 
E4 mit Uhlenbrock 74400

Ich habe einen Uhlenbrock 74400 in eine E44 eingebaut. Den Decoder habe ich direkt mit Sekundenkleber in die Dacherhöhung eingeklebt (Dioden nach oben). ZUvor habe ich wie TMTT den Steg herausgetrennt und die Dekoderplatine etwa 1/2 mm in der Länge gekürzt (die Leiterzüge lassen dies zu). Im Bereich des Decoders habe ich das Gewicht ein klein wenig ausgefräst und eine Isolierfolie aufgeklebt. Das kann man auch mit einer Feile erledigen, bei einer dünneren Folie eventuell gar nicht notwendig. Die Kabel habe ich wie TMTT durch das aufgebohrte Loch der ehemaligen Stromabnehmerleitung geführt. Die Drosseln und der Enstörkondensator wurden entfernt, dafür wurden die Decoderanschlüsse angelötet.
Die Massezuleitungen der LED's wurden getrennt, dort habe ich die Lampenleitungen vom Decoder angelötet . Der blaue Draht (Masse Lampen) kam an den Leiterzug mit dem LED-Vorwiderstand. Allerdings müssen die LED' s nun gedreht werden. (Denke ich, ich hatte sie bereits ausgebaut und habe sie dann mittels Probieren wieder eingebaut). Nach Beseitigung der schon vor dem Umbau vorhandenen Kontaktschwierigkeiten zwischen Drehgestell und Masse (ja, das muss jeder selbst erfahren) bin ich nun fast zufrieden. Die Programmierung erfolgte mit einer Roco-Lokmaus mit Roco-Digitalverstärker, weil die Lenz Compact mit den Uhlenbrock-Decoder nicht will.
 
Ich bin mal so frei, auf den neuen E44-Umbausatz von digitalzentrale.de hinzuweisen - falls es nicht sowieso schon an anderer Stelle steht. Die Steckschnittstelle sitzt auf der Platine unter der Lok. Zusätzlich sieht der Bausatz ein drittes Spitzenlicht, eine rote Schlussbeleuchtung und eine verbesserte Stromabnahme vor. Die Teile liegen zu Hause, am WE wird gelötet.

Andi
 
So, es ist vollbracht - die E 44 ist digitalisiert, und das ganz ohne irgendwelche Fräsereien am Rahmen. Der Bausatz von digitalzentrale.de besteht aus zwei Leiterplatten, diversen SMD-Bauelementen, drei Kabeln und einer 6-poligen NEM-Buchse. Der Lok kann eine rote Schlussbeleuchtung spendiert werden, die Dachplatine beherbergt zwei LEDs für das dritte Spitzenlicht. Anstatt der gelben LEDs kann man den Bausatz auch mit warmweißen LEDs bekommen. Die Platine ist passgenau gefräst und sitzt perfekt. Meine Platine war eine der ersten, und ich musste noch diverese Bohrungen erweitern - das ist mittlerweile nicht mehr notwendig. Die Anleitung ist umfangreich und sehr verständlich. Wer das Bestücken der Platine scheut, bekommt den Bausatz auch vormontiert.

Bild 1: Die Platine im eingebauten Zustand. Ich habe einen Zimo MX620 verwendet. Die beiden zusätzlichen Funktionsausgänge des Decoders können auf zwei Lötpads geführt werden, so dass das Schlusslicht separat schaltbar ist. Ansonsten sind an dieser Stelle zwei Brücken einzulöten.

Bild 2: Wer möchte, kann wie weiter oben schon erwähnt, die Stromabnahme durch zusätzliche Radschleifer verbessern. Die Schleifer, welche ab Werk nur an der Kunststoffhälfte des Getriebegehäuses sitzen (im Bild rechtes Drehgestell), passen auch an der anderen Hälfte aus Metall (im Bild linkes Drehgestell). Damit gehört die umständliche Stromübertragung endlich der Vergangenheit an. Ich habe bei meiner Lok zusätzlich noch die beiden Radsätze mit Haftreifen durch solche ohne Haftreifen ersetzt.

Bild 3: Der abgwinkelte Teil der Radschleifer wird durch die Getriebewand gesteckt und innen umgebogen. Leider ist er bei Verwendung in der Hälfte aus Metall zum Umbiegen nicht lang genug. Ich habe den abgewinkelten Teil wieder gerade gebogen (rote Linie) und entlang der grünen neu abgewinkelt. Die so "geschundenen" Zehntel reichen.

Bild 4: Die Dachplatine wird mit den Schrauben für die Pantographen befestigt. Die Kabel für die Stromabnahme via Pantograph werden "geopfert". Stattdessen wird die Dachplatine über drei Kabel mit der Hauptplatine verbunden. Unter dem Dach geht es recht eng zu. Die Kabel müssen sorgfältig "zurechtgefaltet" werden, sonst bekommt man das Gehäuse nicht richtig aufgerastet.

Fazit: Ich hätte mir den Bausatz auch als Analogfahrer gekauft, weil die Stromabnahme der Lok immer wieder Probleme gemacht hat. Im Analogbetrieb kann ein Brückenstecker von Kres verwendet werden, der ist im Gegensatz zu dem von Tillig flach genug. Ein N025 von Kühn ist übrigens leider zu dick für die E44.

Andi
 

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