Liebe Freunde der TT – Bahn,
heute möchte ich einen doch längeren Erfahrungsbericht über meinen Digitalumbau schreiben und damit vielleicht einigen Modellbahnmitstreitern Anregungen geben, Erfahrungen vermitteln und vielleicht damit helfen bestimmte Fehler zu vermeiden.
Erst mal noch was kurz zur Vorgeschichte meiner Modellbahn.
Wieder Angefangen mit einem komplettem Neubau hatte ich 1998 mit dem Motiv eines in sich leicht verschlungenem Hundeknochen, wobei die Mitte des Knochens der Bahnhof mit jeweils 2 Gleisen in beide Richtungen darstellt. Parallel zu den Bahnhofsgleisen gibt es ein Einfahrtgleis in ein Rangierbahnhofsteil und auch natürlich ein Ausfahrtgleis auf die Hauptstrecke.
Der Hundeknochen als Hauptstrecke ist in 9 Blöcke aufgeteilt, wobei hier die doppelten Bahnhofsgleise als einzelne Blöcke mitgezählt wurden. Ich habe also 5 Blöcke auf der freien Strecke und 4 Blöcke durch die 4 Bahnhofsgleise. Der Fahrbetrieb erfolgte damit über eine Blocksteuerung mit langsamen Anhalten oder Anfahren in den sichtbaren Blöcken, während ein Anhalten bzw. Weiterfahren im Tunnel mittels Gleisab – bzw. zuschaltung erfolgte.
Ein Einfahren bzw. Ausfahren in oder aus dem Rangierbahnhof erfolgte mittels Befehlstasten.
Der ganze Ablauf lief also vollautomatisch ab. Eingesetzt waren nach ca. 5 Jahren Bauzeit 22 Doppelspulenrelais und ca. 70 Monostabile Relais um diese Automatik zu gewährleisten.
Als Spannungsversorgung für die Lokomotiven kamen für jeden Block eine Impulsbreitenmodulation jeweils für das Anfahren bzw. das Anhalten zum Einsatz. Und so toll wie das mit der Modulationsaufteilung klingt, genau hier hatte ich meine Probleme. Das Einstellen der Anhaltewege musste man ständig nachregulieren und verschiedene Lokomotiven zeigten ein unmögliches Fahrverhalten in manchen Abschnitten. Als Beispiel sei hier die E 95 und die BR 56 genannt. Die E 95 fuhr mit der Impulsbreitenmodulation viel zu langsam und die 56 heizte über die Schienen, dass hinten der Heizer heraus gefallen wäre.
Nachdem ich dann die 56 auf Riemenantrieb umgebaut hatte war das Fahrverhalten dieser Lok mit der Impulsbreitenmodulation überhaupt nicht mehr zu akzeptieren.
Nachdem ich vor ca.2 Jahren dann auch noch in Hamburg gesehen hatte was eine Digitalisierung bringt entschied ich mich Oktober 2004 zum technischen Umbau auf die Digitaltechnik.
Nun hieß es erstmal recherchieren um eine Richtung zu bekommen was man so alles braucht und wie man den Umbau angeht und auch ist die Frage der Kosten zu klären.
Einen großen Beitrag dazu leistete unser TT - Board und auch das Forum von Herrn Freiwald. Allen die mir hier geholfen haben, recht vielen Dank.
Geplant war dann hier auch wieder eine vollautomatische Steuerung mittels RR & Co und der Einsatz der LZV 100 von Lenz. Weitere Bauteile sind das Interface LI 101, die Schaltdecoder LS 150 und RS 16 Opto – Rückmeldemodule.
Als erstes kaufte ich mir ein Notebook, wobei hier Eines mit RS 232 -. Schnittstelle nötig ist. Computertechnisch würde ich hier aber empfehlen einen Rechenknecht mit hoher Bildauflösung zu wählen da man ansonsten mit dem RR – Programm doch ziemliche Scrollbalken bekommt. Bei einer hohen Bildauflösung hält man diese Scrollbalken in Grenzen.
Als Nächstes aktivierte ich das RR – Programm und fing mit dem Programmieren an. Hier beging ich nun den Fehler, dass ich Programmierte ohne prüfen zu können ob alles funktioniert was ich programmiert habe. Empfehlen würde ich hier erst den Umbau auf die Digitaltechnik und dann erst das Programmieren zu beginnen.
Der Umbau und das Programmieren sind nun soweit abgeschlossen und herausgekommen ist folgendes Ergebnis :
Es existiert ein vollautomatisches Ablaufprogramm für die Hauptstrecke.
Gestartet wird das vollautomatische Ablaufprogramm und damit der Start der Züge mit dem Tastaturbuchstaben „F“, angehalten wird der Zugablauf mit dem Buchstaben „H“.
Hier nun Fahren die Züge bis zu bestimmten Punkten und halten dann einfach an.
Erst nach Drücken von „F“ fährt dann Alles nach und nach wieder los.
Hierbei weiß das Programm ob es sich um ein Personenzug oder ein Güterzug handelt. Personenzüge halten prinzipiell im Bahnhof eine Minute, Güterzüge fahren prinzipiell durch.
Bei den Güterzügen gibt es dann aber noch die Unterscheidung : bei weniger als 4 Zügen auf der Hauptstrecke halten die Güterzüge an oder auch nicht. Das erfolgt dann wiederum Zufallsgesteuert.
Eine Einfahrt in den Rangierbahnhof geht mit den Tasten „E“ / „S“ („Einfahrt Setzen“) ;
„E“ / „R“ ist dann „Einfahrt Rücksetzen“.
Die Ausfahrt auf die Hauptstrecke erfolgt nach bereitgestelltem Zug mittels „A“ / „S“.
„A“ / „R“ „Ausfahrt Rücksetzen“ ist auch hier wieder möglich.
„E - “ oder „A - “ „Rücksetzen“ ist hier dann der Verzicht auf die Rangierbahnhofsein – bzw. ausfahrt.
Eine „NotAus“ – Funktion wird auch automatisch aktiviert :
a.) bei falschen Einfahrten in die Bahnhofsblöcke (defekter Weichenantrieb)
b.) es dürfen sich in bestimmten Blockabschnitten nur eine bestimmte Anzahl von Zügen aufhalten.
und
c.) auch das Drücken des Buchstaben „N“ bedeutet hier „NotAus“.
Diverse numerische Anzeigen gibt es auch.
Eine ist für die Anzahl der sich auf der Hauptstrecke befindenden Züge, eine weitere für die Anzeige des „Fahrt“-, „Halt“- oder „Nothalt“- Modus.
Eine Weitere ist ein blinkendes „E“ bzw. „A“ für durchgeschaltete „Einfahrt“ bzw. durchgeschaltete „Ausfahrt“.
Diese 4 Anzeigen sind durch Bahnwärter dargestellte Zahlen bzw. Buchstaben.
Eine externe arbeitende Lichtschranke sorgt weiterhin für ein automatisches Zu – bzw. Abschalten der Zugbeleuchtung (Fahrlicht / Innenraumbeleuchtung) während des Automatikablaufes.
Dazu als Anhang ein Screen Shot.
Abschließend kann ich sagen dass sich der Umbau trotz der doch hohen Kosten 100%ig gelohnt hat. Man steht an der Anlage, drückt einfach „F“ und alles geht automatisch. Die Züge halten immer an der gleichen Stelle und man muss nichts nachregulieren. Selbst mit eingegebener Anfahrt – bzw. Bremsverzögerung im Decoder geht das.
Mit dem RR - Programm ist prinzipiell Alles realisierbar was man so im Normalfall machen möchte.
Ich hoffe ich konnte mit diesem doch ziemlich langen Bericht einige Denkanstöße und vielleicht auch einige Hilfeleistungen geben.
Mit freundlichen Grüßen
Roland TT
heute möchte ich einen doch längeren Erfahrungsbericht über meinen Digitalumbau schreiben und damit vielleicht einigen Modellbahnmitstreitern Anregungen geben, Erfahrungen vermitteln und vielleicht damit helfen bestimmte Fehler zu vermeiden.
Erst mal noch was kurz zur Vorgeschichte meiner Modellbahn.
Wieder Angefangen mit einem komplettem Neubau hatte ich 1998 mit dem Motiv eines in sich leicht verschlungenem Hundeknochen, wobei die Mitte des Knochens der Bahnhof mit jeweils 2 Gleisen in beide Richtungen darstellt. Parallel zu den Bahnhofsgleisen gibt es ein Einfahrtgleis in ein Rangierbahnhofsteil und auch natürlich ein Ausfahrtgleis auf die Hauptstrecke.
Der Hundeknochen als Hauptstrecke ist in 9 Blöcke aufgeteilt, wobei hier die doppelten Bahnhofsgleise als einzelne Blöcke mitgezählt wurden. Ich habe also 5 Blöcke auf der freien Strecke und 4 Blöcke durch die 4 Bahnhofsgleise. Der Fahrbetrieb erfolgte damit über eine Blocksteuerung mit langsamen Anhalten oder Anfahren in den sichtbaren Blöcken, während ein Anhalten bzw. Weiterfahren im Tunnel mittels Gleisab – bzw. zuschaltung erfolgte.
Ein Einfahren bzw. Ausfahren in oder aus dem Rangierbahnhof erfolgte mittels Befehlstasten.
Der ganze Ablauf lief also vollautomatisch ab. Eingesetzt waren nach ca. 5 Jahren Bauzeit 22 Doppelspulenrelais und ca. 70 Monostabile Relais um diese Automatik zu gewährleisten.
Als Spannungsversorgung für die Lokomotiven kamen für jeden Block eine Impulsbreitenmodulation jeweils für das Anfahren bzw. das Anhalten zum Einsatz. Und so toll wie das mit der Modulationsaufteilung klingt, genau hier hatte ich meine Probleme. Das Einstellen der Anhaltewege musste man ständig nachregulieren und verschiedene Lokomotiven zeigten ein unmögliches Fahrverhalten in manchen Abschnitten. Als Beispiel sei hier die E 95 und die BR 56 genannt. Die E 95 fuhr mit der Impulsbreitenmodulation viel zu langsam und die 56 heizte über die Schienen, dass hinten der Heizer heraus gefallen wäre.
Nachdem ich dann die 56 auf Riemenantrieb umgebaut hatte war das Fahrverhalten dieser Lok mit der Impulsbreitenmodulation überhaupt nicht mehr zu akzeptieren.
Nachdem ich vor ca.2 Jahren dann auch noch in Hamburg gesehen hatte was eine Digitalisierung bringt entschied ich mich Oktober 2004 zum technischen Umbau auf die Digitaltechnik.
Nun hieß es erstmal recherchieren um eine Richtung zu bekommen was man so alles braucht und wie man den Umbau angeht und auch ist die Frage der Kosten zu klären.
Einen großen Beitrag dazu leistete unser TT - Board und auch das Forum von Herrn Freiwald. Allen die mir hier geholfen haben, recht vielen Dank.
Geplant war dann hier auch wieder eine vollautomatische Steuerung mittels RR & Co und der Einsatz der LZV 100 von Lenz. Weitere Bauteile sind das Interface LI 101, die Schaltdecoder LS 150 und RS 16 Opto – Rückmeldemodule.
Als erstes kaufte ich mir ein Notebook, wobei hier Eines mit RS 232 -. Schnittstelle nötig ist. Computertechnisch würde ich hier aber empfehlen einen Rechenknecht mit hoher Bildauflösung zu wählen da man ansonsten mit dem RR – Programm doch ziemliche Scrollbalken bekommt. Bei einer hohen Bildauflösung hält man diese Scrollbalken in Grenzen.
Als Nächstes aktivierte ich das RR – Programm und fing mit dem Programmieren an. Hier beging ich nun den Fehler, dass ich Programmierte ohne prüfen zu können ob alles funktioniert was ich programmiert habe. Empfehlen würde ich hier erst den Umbau auf die Digitaltechnik und dann erst das Programmieren zu beginnen.
Der Umbau und das Programmieren sind nun soweit abgeschlossen und herausgekommen ist folgendes Ergebnis :
Es existiert ein vollautomatisches Ablaufprogramm für die Hauptstrecke.
Gestartet wird das vollautomatische Ablaufprogramm und damit der Start der Züge mit dem Tastaturbuchstaben „F“, angehalten wird der Zugablauf mit dem Buchstaben „H“.
Hier nun Fahren die Züge bis zu bestimmten Punkten und halten dann einfach an.
Erst nach Drücken von „F“ fährt dann Alles nach und nach wieder los.
Hierbei weiß das Programm ob es sich um ein Personenzug oder ein Güterzug handelt. Personenzüge halten prinzipiell im Bahnhof eine Minute, Güterzüge fahren prinzipiell durch.
Bei den Güterzügen gibt es dann aber noch die Unterscheidung : bei weniger als 4 Zügen auf der Hauptstrecke halten die Güterzüge an oder auch nicht. Das erfolgt dann wiederum Zufallsgesteuert.
Eine Einfahrt in den Rangierbahnhof geht mit den Tasten „E“ / „S“ („Einfahrt Setzen“) ;
„E“ / „R“ ist dann „Einfahrt Rücksetzen“.
Die Ausfahrt auf die Hauptstrecke erfolgt nach bereitgestelltem Zug mittels „A“ / „S“.
„A“ / „R“ „Ausfahrt Rücksetzen“ ist auch hier wieder möglich.
„E - “ oder „A - “ „Rücksetzen“ ist hier dann der Verzicht auf die Rangierbahnhofsein – bzw. ausfahrt.
Eine „NotAus“ – Funktion wird auch automatisch aktiviert :
a.) bei falschen Einfahrten in die Bahnhofsblöcke (defekter Weichenantrieb)
b.) es dürfen sich in bestimmten Blockabschnitten nur eine bestimmte Anzahl von Zügen aufhalten.
und
c.) auch das Drücken des Buchstaben „N“ bedeutet hier „NotAus“.
Diverse numerische Anzeigen gibt es auch.
Eine ist für die Anzahl der sich auf der Hauptstrecke befindenden Züge, eine weitere für die Anzeige des „Fahrt“-, „Halt“- oder „Nothalt“- Modus.
Eine Weitere ist ein blinkendes „E“ bzw. „A“ für durchgeschaltete „Einfahrt“ bzw. durchgeschaltete „Ausfahrt“.
Diese 4 Anzeigen sind durch Bahnwärter dargestellte Zahlen bzw. Buchstaben.
Eine externe arbeitende Lichtschranke sorgt weiterhin für ein automatisches Zu – bzw. Abschalten der Zugbeleuchtung (Fahrlicht / Innenraumbeleuchtung) während des Automatikablaufes.
Dazu als Anhang ein Screen Shot.
Abschließend kann ich sagen dass sich der Umbau trotz der doch hohen Kosten 100%ig gelohnt hat. Man steht an der Anlage, drückt einfach „F“ und alles geht automatisch. Die Züge halten immer an der gleichen Stelle und man muss nichts nachregulieren. Selbst mit eingegebener Anfahrt – bzw. Bremsverzögerung im Decoder geht das.
Mit dem RR - Programm ist prinzipiell Alles realisierbar was man so im Normalfall machen möchte.
Ich hoffe ich konnte mit diesem doch ziemlich langen Bericht einige Denkanstöße und vielleicht auch einige Hilfeleistungen geben.
Mit freundlichen Grüßen
Roland TT