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Beitrag zur Stromversorgung von Weichen

Ralf_2

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Brieskow-Finkenheerd
Hallo,
vielfach wurde schon die Polarisation von Herzstücken und Weichenzungen geschrieben. Im folgenden möchte ich mal meine (hoffentlich endgültige) Lösung vorstellen.
Bisher hatte ich Zunge und Herzstück über den potentialfreien Umschalter des Weichenantriebs (Tillig) mit "Strom" versorgt.
Das ging auch eine zeitlang im Modulbetrieb ganz gut. In letzter Zeit häuften sich (im Digitalbetreib) Störungen infolge von Kurzschlüssen.

Besonders Loks mit Sound sind hier sehr empfindlich, wie wir beim Treffen in Königsmoos feststellen mussten. Aber auch der Desiro und die RoLa oder Rothes E 04, aber auch die E95 laufen nur bedingt durch solcherart mit Spannung versorgte Weichen.
Um Spannungen mit meinen Modulfrenden zu vermeiden, habe ich mich letztes Wochenende (begünstigt durch das schlechte Wetter) daran gemacht, bei allen 42 Weichen die Stromversorgung umzubauen.
Problem war, daß die Gleise nunmehr schon im Schotter liegen und die Anschlüsse von unten an die Schiene sollen.
Auf den Bildern sind die einzelnen Arbeitsschritte dokumentiert.

(1) Zunächst wird der Schotter unter dem Zungenende vorgepult und abgesaugt.

(2) Mit einem Streifen Schleifpapier wird der Schienenfuß von unten blank geschliffen

(3) Ein Ende verzinnter Litze wird unter den Schienen durchgeführt und mit Lötpaste benetzt

(4) Die Litze wird von unten erhitzt und somit an die Schiene angelötet.

(5) Die Zunge wird mittels Diamantscheibe getrennt.

(6) Die ordentliche Trennung wird mittel Durchgangsprüfer getestet

(7) Auf dem Anschlussbrett (kein Bild - war schon oft zu sehen) unterm Modul wird der bisherige Anschluss der Zunge der jeweiligen Backenschiene fest zugeordnet und die neu angelötete Litze dem Herzstück zugeschaltet.

(8) Mittels Durchgangsprüfer wird nochmals die richtige Zuordnung der Stromversorgung / Isolierung geprüft.

(9) Fertig - Demnächst werde ich die Segmente im praktischen Fahrbetrieb testen, um für Lössnitz einsatzbereit zu sein.

Fazit: Es ist durchaus möglich, auch bei geschotterten Gleisen, die Stromversorgung fast unsichtbar unter die Schiene zu löten.

Grüße ralf_2

weitere bilder folgen
 

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weiter Bilder

Hier noch die restlichen Bilder vom Umbau.

Abschließend noch ein letzte Blick auf's Original. Demnächst wird die rechte Bildhälfte und auch die Brücke, von der das Bild gemacht wurde, dem Straßenbau zum Opfer fallen.
Wir haben heute die Zustimmung zum Landverkauf erteilt, die das Straßenbauamt dafür benötigte ...

Grüße ralf_
 

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Hm - gute Frage

Hallo,
ja, hin und wieder sind die Lücken "etwas größer". Auf dem Makro sieht's aber gefährlicher aus, als es ist. Aus normaler Perspektive ist die Lücke sichtbar, aber nicht störend. Bin eben Techniker von Beruf - kein Architekt. Durch die Lupe sollte auch Modellgleis nicht betrachtet werden.
Mit Schleifschwamm entgratet sollten auch die Haftreifen keinen Schaden nehmen.

Ich hatte an durchsichtigen 2-Komponenten-Kleber gedacht, aber eher zur rein mechanischen Rettung losgerissener Schienen. Ist aber zum Glück alles dran geblieben.
Für die Optik wäre auch Lötzinn machbar, so lange es blank ist. Gefällt mir vom Korrosionsverhalten nicht so gut (läuft an). Das habe ich an einzelnen Herzstücken schon früher probiert - muss immer extra geputzt werden.

Grüße ralf_2
 
Guten Abend,
ich habe bei meinen EW2/3 die Schnitte mit Bristolkarton passender Stärke, der mit 'Pattex Repair Extreme' eingeklebt und nach dem Trocknen beigeschliffen wurde, gefüllt. UV-beständiger Gel-Sekundenkleber funktioniert auch.
Gruß vom Heizer
 
Hallo,

(7) Auf dem Anschlussbrett (kein Bild - war schon oft zu sehen) unterm Modul wird der bisherige Anschluss der Zunge der jeweiligen Backenschiene fest zugeordnet und die neu angelötete Litze dem Herzstück zugeschaltet.

die feste Zuordnung zu den Backenschienen kann aber dann schon wieder zu Problemen führen, besser wäre die Zuschaltung der Zunge und Herzstück über ein 2poliges Relais, z.B. die Schaltung von Steffen E. oder über 2 Relais.

Holger
 
Holgi wieso? Die Zunge hat doch das gleiche Potential wie die zugehörige Backenschiene. Die Mikrokurzen kamen doch durch das falsche Potential der gegenüberliegenden Backe, wenn eine Lok mit steifem Fahrwerk beide Seiten berührt.
 
Grischan,
jetzt gibt es die Kurzschlüsse dort, wo die beiden Zungenschienen fast zusammenkommen. Bei den genannten Schaltungen wird immer die nicht anliegende Seite spannungslos geschaltet und bietet damit die sicherste Betriebsweise.
Holger
 
Die haben doch aber das gleiche Potential. Deshalb hat Ralf doch den Schnitt zur Trennung der Zungenschienen gemacht. Das kurze Stück hat doch Herzstückpotential.

Ich werd für meinen Gleiswechselmodul Trebbichau aber deinen Servodekoder mit den Relais nehmen, da ich die Zungen schon mit separaten Kabeln versehen hab. Die abliegende wird totgeschaltet und du hast ja die geniale Mimik mit dem Zuschalten in Endposition. So kann es auch nicht zu Kurzen beim Umlegen kommen. Meine Elektromechanik fliegt demnächst raus :ja:
 
Die haben doch aber das gleiche Potential. Deshalb hat Ralf doch den Schnitt zur Trennung der Zungenschienen gemacht. Das kurze Stück hat doch Herzstückpotential....

achso, das hatte ich übersehen. sorry.
Aber das hätte man sich ja sparen können mit einer der Schaltungen.

Holger
 
...Ralf verwendet die Tillig-Antriebe und hat daher keinen Endlagenkontakt frei, sondern nur den einen Umschalter. Da war die Methode des Auftrennens die am einfachsten realisierbare.
Ein Grund, für zukünftige Module über das Antriebskonzept nachzudenken...
 
Relais usw.

Hallo,
ja sicher hätte man das Ganze auch mit zusätzlichen Relais realisieren können, aber wenn sogar Helmut als Weisheit letzter Schluss empfiehlt: "Was man mechanisch lösen kann, das fange nie elektrisch an!" dann ist's für mich entschieden.

Ich habe die Relais schon länger liegen - aber wenn von 40 Stück eines nicht funzt, warum auch immer, hab ich im ganzen Bhf einen Kurzschluss und dann steht wirklich alles.
War mir auch nicht sicher, wie ich das mit dem Umschaltzeitpunkt lösen soll - wenn's zu schnell geht, dann hat sich die Weiche noch nicht mal umgestellt.
Zumal ich die von Tillig empfohlene Folgeschaltung anwende und zwei abhängige Weichen nacheinander umstellen.

Daher lieber primitiv und wirksam.

Und wie in der Liste schon gemeldet: Alles ist umgebaut und somit dürfte es zumindest aus diesem Grund keine langen Gesichter mehr in Fih geben. War letztens aber auch wirklich nicht mehr schön....

Übrigens: Von den Tillig-Antrieben hat mich erst ein einziger von den 40 im Stich gelassen. Und das auch erst beim 7. Einsatz, also nach ca 21 Betriebstagen.

Grüße ralf_2
 
Grischan,
jetzt gibt es die Kurzschlüsse dort, wo die beiden Zungenschienen fast zusammenkommen. Bei den genannten Schaltungen wird immer die nicht anliegende Seite spannungslos geschaltet und bietet damit die sicherste Betriebsweise.
Holger
Diese Schaltungsweise hatte ich auch zuerst in Betracht gezogen.
Nach Erfahrungen von Kurt Harders (MBTronik), kann es dann aber trotzdem zu Kurzschlüssen kommen!
Bei langen Loks und einigen Waggons, verbinden die Räder sowohl die Backenschiene mit der abgeschalteten Weichenzunge, und gleichzeitig die abgeschaltete Weichenzunge mit der stromführenden Weichenzunge! Das führt dann trotzdem zum Kurzschluß!
Deshalb haben wir uns für die von Ralf geschilderte Methode entschieden! Das erspart uns auch das separate Relais!
Gruß Dexy
 
Ich habe die Relais schon länger liegen - aber wenn von 40 Stück eines nicht funzt, warum auch immer, hab ich im ganzen Bhf einen Kurzschluss und dann steht wirklich alles.
Alles eine Frage der Schaltung.
Dieses Problem existiert nur bei den Schaltungen mit nur einem Relais bzw. zwei Relais mit je einem UMschalter.
Wenn Du je Weiche und Endstellung ein Relais mit 2xEIN (je ein Kontakt für die Zunge und einer für's Herzstück) benutzt, ist der "worst case" Stromlosigkeit an Zunge und Herzstück einer Weiche. Falschpolungen > Kurzschlüsse durch Relaisausfall sind so nicht möglich! Darauf haben wir bei der Entwicklung der Schaltung größten Wert gelegt, schließlich sind auf unserer Anlage rund 140 Weichen zu versorgen.
War mir auch nicht sicher, wie ich das mit dem Umschaltzeitpunkt lösen soll - wenn's zu schnell geht, dann hat sich die Weiche noch nicht mal umgestellt.
Auch hier gibt es eine Lösung:
Holgis neue Version seines Servodecoders ist auf die oben erwähnte Schaltung abgestimmt. Pro Servo gibt es zwei Relaisausgänge. Je einer wird in der entsprechenden Endlage des Servos aktiviert, während des Umschaltens sind beide inaktiv.

Fazit: Kurzschluß ausgeschlossen!

Der motorische Weichenantrieb von Tillig kostet m.W. rund 20€.
Er ist relativ groß, laut und schlecht zu justieren, bietet aber eine echte Rückmeldung.

Holgis Servodecoder kann digital oder konventionell (mit Tastern) angesteuert werden. Die Servos "schalten" langsam (mit einstellbarer Geschwindigkeit!), leise und die Justage ist simpel. Der Preis für den Antrieb einer Weiche mit einem günstigen Servo, Montagematerial und 1/4 Decoder liegt unter 10€. Einzig auf die echte Rückmeldung muß man verzichten, was angesichts der erwiesenen Zuverlässigkeit der Servoantriebe aber leichtfallen sollte.

Wer sich das mal in Funktion ansehen will, kann gerne bei uns im Verein vorbeikommen.

@ Dexy:
Bei langen Loks und einigen Waggons, verbinden die Räder sowohl die Backenschiene mit der abgeschalteten Weichenzunge, und gleichzeitig die abgeschaltete Weichenzunge mit der stromführenden Weichenzunge! Das führt dann trotzdem zum Kurzschluß!
Das klingt nach nicht normgerechten Maßen bei den Radsätzen und/oder am Gleis.
Normalerweise darf das nicht passieren.
 
Naja, das ist dem Ralf sicher klar, aber die 40 Tilligantriebe werkeln ja nun schon seit beginn drunter. Und die gegen 40 Servos tauschen ist in der Menge auch heftig Geld. Der Servohype kam für Ralf leider nen Tick zu spät :(
 
Servo oder nicht

Na, so ganz hab ich das noch nicht abgeschrieben, irgendwann brauche ich ja auch mal ein "anständiges" Stellwerk.
Entweder Erbert oder PC war so meine Idee. In dem Zuge würde ich auch mal mit Servos probieren.
Hab aber letztens gehört, daß der Guido mit seinen Probleme mit der Justierung hatte.... möchte ihn mal selbst nach Erfahrungen und Typ befragen.
Als nächstes mach ich erst mal mit der "Landschaft" weiter - aber wohl erst nach Lössnitz.
Grüße ralf_2
 
Justierungsprobleme? Och nö. Das ist ja "Kinderkram". Die Einstellung ist wirklich pippi einfach und funktioniert (bei mir) 100%tig. Daran soll/wird es bestimmt nicht scheitern.
 
Temperaturempfindlichkeit Servos

Hallo Ralf!

Könntest Du die Erfahrungen von Guido (oder er selbst) zu den Problemen hier mal bitte nennen oder darauf verweisen? Ich probiere gerade für's Car-System mit Eigenbauweichen und Servo. Da wären mir Hinweise sehr recht, weil nach dem Streichen der Straße oder einem anderweitigen Verschließen kann man nicht mehr ohne weiteres die Einstellung kontrollieren (lagebedingt auf der angedachten Strecke vorgegeben, ansonsten vielleicht noch von unten mittels Kontrollmarkierungen).

Danke.

MECler
 
Das ist richtig, Servos sind temperaurempfindlich da die Reglung über ein Poti erfolgt, das nun mal temperaturempfindlich ist. Deshalb biegt man in den Stelldraht das legendäre Z und lässt den Servo einen längeren Weg zurücklegen, so das er immer sicher die Weiche in die Endlage bringt.
 
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