Halle
Das mit der Halle ist so in Ordnung. In den großen Hallen wie in Wiesbaden oder Frankfurt passen auch nicht alle Wagen der Schnellzüge in die Halle. Wichtig war, das wenigstens die erste und die zweite Wagenklasse in die Halle gepasst hat. Was vielleicht wichtiger ist, dass bei den großen Kopfbahnhöfen die Querhalle zu den Bahnsteiggleisen an den Enden durch Gebäude eingefasst worden ist. Die Bahnsteighalle selber wurde an ihren Seiten geschlossen, in der Regel durch Mauerwerk. Dies diente zum einen der bessere städtebaulichen Einpassung der Halle in das bauliche Umfeld, hauptsächlich sollten so aber Beeinträchtigungen der umliegenden Bebauung vermieden werden. Also durch den Lärm des Bahnbetriebs und die Beeinträchtigungen durch den Rauch der Dampfloks.
Dies steht erstmal in einem krassen Widerspruch zur Modellbahn, den man will ja die Züge sehen. Man kann sich aber dadurch behelfen, dass man die Halle "anschneidet". Vorne am Anlagenrand bleibt alles beim alten, so wie es von dir vorne dargestellt worden ist. Am hinteren Anlagenrand kann man dann die Halle baulich einfassen. Ich hab aber auf deinem Gleisplan gesehen, dass es noch genügend Gleise außerhalb der Halle, so dass eine bauliche Einfassung nicht unbedingt nötig ist. Dafür sollte man dann aber die Gütergleise (Expressgut, Gepäckgut, Post) nicht bis an die Straße heranführen. Das große Vorbild "versteckete" Anlagen meist hinter einem Bahnpostamtsgebäude oder dem Verwaltungsgebäude der Güterabfertigung (siehe Städtebau).
Und noch ein wichtiger Hinweis. Wenn du die Halle in der Höhe kürzt, wird es auch schwieriger die Züge direkt zu betrachten und stattdessen durch das Hallendach blicken zu müssen!
Häuser
Du den Häusern bleibt mir bei einer Aufstockung anzumerken, dass es nicht reicht, einfach auf das bestehende Gebäude zwei Etagen draufzusetzen. Die Gebäude wurden von den Architekten um 1900 mit bestimmten Proportionalitäten gebaut. Für die Stadthäuser bedeutet dies, dass die Gebäudehöhe und die Gebäudebreite in einm bestimmten Verhältnis zueinander stehen sollten, um nicht unproportional zu wirken. Um den Eindruck eines stimmigen Gründerzeitgebäudes zu erzielen, bleibt dann bei den Auhagen-Häusern nichts anderes übrig, als diese auch zu verbreitern. Weitere sehr gut geeignete Großstadtgebäude für TT findet man bei Faller
http://www.faller.de/App/WebObjects...4/ecm.at/Stadthäuserzeile-Schillerstraße.html und Heljan. Bei Faller gab es unter der Nummer 130926 die Doppelhäuser Mittelstadt, welche bereits für einen Umbau zu Halbreliefhäusern vorbereitet sind und sehr gut zu TT passen.
Bei den angesprochenen Stadthäusern aus dem ehemaligen Pola-Programm, die nun von Faller vertrieben werden, muss man anmerken, dass die Gebäude ohne Umbau nicht für TT passen! Auf dem eingestellten Foto handelt es sich um ein Gebäude, dessen Etagen erhöht worden sind und damit für TT passend gemacht worden sind. Deckenhöhen von 4,80m sind bei Gründerzeitgebäuden keine Seltenheit! Das sind in TT immerhin noch gute 4cm Etagenhöhe.
Städtebau
Beim der Anordnung der Gebäude sollte man noch auf folgende Dinge achten. Die großen Bahnhöfe der Jahrhundertwende entstanden ausserhalb der Städte und Bahnhof, Gebäude und Straßen und Plätze konnten großzügig angelegt werden. Der Bahnhofsplatz wurde auch repräsentativ angelegt, da der Bahnhof das Tor zur Stadt darstellte. Aus diesem Grund finden sich am Bahnhofsplatz dementsprechende repräsentativere Gebäude als sonst üblich. In der Regel handelt es sich um Hotels, die großzügig gebaut haben. Das sollte man versuchen, auch im Modell umszusetzen. Ab den 1930er Jahren und besonders in den Nachkriegsjahren kamen dann auch verstärkt Geschäftshäuser von Unternehmen (Hochhäuser) hinzu, die die verkehrsgünstige Lage nutzten.
Entlang der Gleisanlagen entstanden wesentlich schlichtere Gebäude, meist Mietbauten. Dies war der ungünstigen Lage entlang der Verkehrsanlagen geschuldet, die aus Lärm- und Geruchsbelästigungen resultieren. Um solche Bauten schön darzustellen eignen sich die Auhagen-Häuser sehr gut.
Alles in allem eine sehr beeindruckendes Projekt, bei dem ich mich schon sehr auf weitere Fotos vom Baufortschritt freue! Weiter so!!!