• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Grundlagen Elektrotechnik für Modellbahnen

Stromversorgung und Schutzeinrichtungen

Für den Schutz der Fahrzeuge ist die Leistung des Trafos ziemlich egal. Entscheidend ist die installierte Schutzeinrichtung. Diese hat die Aufgabe, den Stromfluss im Stromkreis zu begrenzen. Also im Überlastfall abzuschalten. Sie muss so dimensioniert sein, dass sie abschaltet, bevor im Stromkreis befindliche Elemente (Loks, Leitungen, Weichen ect.) Schaden nehmen können. Dazu gibt die Auslösekennlinie an, nach welcher Zeit die Schutzeinrichtung bei einer gegebenen Überlast abschaltet. Die beiliegende Grafik soll das verdeutlichen. Im Beispiel habe ich eine flinke Schmelzsicherung gewählt. Aus der Kennlinie F ergibt sich z.B., dass die Sicherung beim 4,5 fachen Nennstrom nach 50 ms abschaltet. Oder anders gesagt, wenn durch eine flinke 1 A Schmelzsicherung ein Strom von 4,5 A fließt, schaltet sie nach 50 ms ab. Fließen durch diese Sicherung 2 A, so erfolgt die Abschaltung nach ca. 0,9 s. Elektronische Sicherungen, wie z.B. die Tillig 08418 reagieren meist noch schneller.
Das heißt, dass eine vernünftige Schutzeinrichtung installiert sein muss. Die in den FR und Digitalverstärkern eingebauten Schutzeinrichtungen sind für den Schutz der FR bzw. der Verstärker gedacht. Nicht für die Loks. Der Lenz Verstärker LV102 ist z.B. für 5 A ausgelegt. Das ist zu viel für eine Lok. Also im Analogbetrieb die Fahrstromkreise zusätzlich absichern. Im Digitalbetrieb ist das schwieriger, da mehrere Loks gleichzeitig in einem Stromkreis fahren können. Hier sollte geprüft werden, ob durch entsprechende Programmierung des Decoders eine Abschaltung der Lok erfolgen kann.
Ich sage es noch mal. Sichert Eure Stromkreise ab und teilt besonders beim Zubehör die Versorgung auf mehrere Stromkreise auf.

Irgendwelche Spielchen mit der Trafoleistung sind ziemlich nutzlos. Bricht im Kurzschlussfall die Spannung des Trafos zusammen und der Kurzschlussstrom sinkt unter den Ansprechwert der Schutzeinrichtung, so kann natürlich auch kein Schaden auftreten. Also am besten den Maximalstrom messen und die kleinstmögliche Sicherung einbauen.

Noch etwas Allgemeines zur Sicherheit. Elektronische Schaltnetzteile von Halogenlampen oder auch Spartrafos sind grundsätzlich ungeeignet zur Erzeugung der Schutzkleinspannung für unsere Bahnen. Sie sind unzulässig!!!
An ihnen können lebensgefährliche Spannungen auftreten. Verwendet in dem Bereich nur Teile mit VDE Kennzeichen. Die alten Modellbahntrafos aus DDR Zeiten entsprechen, wenn sie in gutem Zustand sind, auch den geltenden Normen. Arbeiten an der 230V Seite sind nur von Fachleuten auszuführen oder von diesen zu kontrollieren. Bei Eigenbauten von Trafos ist in der Regel auch auf der Primärseite eine Absicherung vorzusehen. Die verlegten Leitungen sollten auch das VDE Kennzeichen tragen. Bei Leitungen aus Fernost oder so ist häufig die Isolierung nicht wärmebeständig. Ein CE Kennzeichen ist nirgends ausreichend. Dieses kann der Hersteller einfach draufkleben. Mit dem Schaden in Euerer abgebrannten Wohnung könnt ihr dann vor ein chinesisches Gericht gehen. Das schreibe ich nicht, weil ich Werbung für deutsche Produkte machen will. Die Rechtslage ist einfach so, dass bei mangelhaftem Material die Versicherung nicht zahlen muss.

PS: Für Trafos für Schutzkleinspannung verweise ich auf die VDE 100. Schutzkleinspannung ist zwingend vorgeschrieben.
 

Anhänge

  • Kennlinie Schmelzsicherung.pdf
    215,4 KB · Aufrufe: 194
@Jenny
Der Lenz Verstärker LV102 ist z.B. für 5 A ausgelegt. Das ist zu viel für eine Lok. Also im Analogbetrieb die Fahrstromkreise zusätzlich absichern.
Da hab ich Probleme mit dem Zusammenhang....

Im Digitalbetrieb ist das schwieriger, da mehrere Loks gleichzeitig in einem Stromkreis fahren können. Hier sollte geprüft werden, ob durch entsprechende Programmierung des Decoders eine Abschaltung der Lok erfolgen kann.
Eine programmierte Abschaltung des Decoders im Kurzschlussfall ?
Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?

Für Trafos für Schutzkleinspannung verweise ich auf die VDE 100.
Ich glaube nicht, dass Nicht-Elektriker/Elektroniker mit der VDE so viel Anfangen können - d.h. wenn schon ein Fred zur Hilfestellung, dann sollten Verweise auf "Insider"-Wissen etwas erläutert werden.

PS: Die angehängte Kennlinie ist für Laien sicher auch keine grosse Hilfe...

Ansonsten denke ich wäre das eher was für'n Wiki (wenn es das nicht schon gibt)

Berti
 
Im Digitalbetrieb ist der Einsatz von Boostern größer 3A nicht sinnvoll, es ist wichtig einen ausreichend dimensionierten Trafo zu nutzen, da ansonsten durch den Spannungseinbruch die Kurzschlusserkennung des Boossters nicht anspricht und im Falle des Falles die Lok im Kurzschlußfall fröhlich weiter vor sich hinbrät. Das Abschalten der Lok im Kurzschlussfall durch den Decoder bezieht sich nur auf Kurzschlüsse in der Lok selbst (Motorausgang/Funktionsausgänge). Einen Kurzschluss im Gleis kann der Decoder nicht erkennen.
Häufigster Kurzschlussfall im Digitalbetrieb: aufschneiden einer falsch gestellten Weiche. Wenn hier nich schnell die Sicherung anspricht, ist zumindest der Radsatz schnell hin (3A*12V=36W / 5A*12V=60W...).
 
@ Berti

Da hab ich Probleme mit dem Zusammenhang....

Wenn Du dem ganzen Absatz liest, wirst Du bemerken, dass ich möglichst allgemein über Analog- und Digitalbetrieb schreibe. Den Lenzverstärker habe ich nur als Beispiel herausgegriffen.

Ich bin Analogfahrerin und nicht so firm im Digitalbereich. Beim Nachlesen habe ich heute gesehen, dass es leider nicht möglich ist, dem Digitaldecoder einen Maximalstrom zuzuweisen. Ich beziehe mich dabei auf den Lenz gold. Allerdings hat der lt. Handbuch einen Kurzschluss- und Überlastschutz. Ich lese das so, dass er dann die Lok abschaltet; also schützt. Das muss nicht extra programmiert werden.
 
Schutzkleinspannung

Der Verweis auf die VDE ist etwas ungünstig, aber ich kann die Normen leider aus urheberrechtlichen Gründen nicht zitieren. Ich habe im Wiki dazu aber einen vernünftigen Beitrag gefunden. (guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspannung )

Für uns interessant ist der Abschnitt SELV. Die wichtigsten Punkte sind:

 Es sind Sicherheitstransformatoren einzusetzen. Diese sind speziell konstruiert, so dass ein Kurzschluss oder ein anderer Fehler im Trafo nicht zu einer Verbindung zwischen Primär- (230V) und Sekundärseite (Modellbahnspannung) führen kann. Sie tragen das im Wiki dargestellte Symbol der Schutzklasse III. Andere Transformatoren oder Stromversorgungen sind im Modellbahnbereich nicht zulässig.
 Die Spannung auf der Sekundärseite darf maximal 24V betragen.
 Die Modellbahnspannung darf nicht geerdet werden. Das bedeutet, die Masse der Modellbahnspannung darf nicht mit den Schutzleiter des Netzes und anderen Erdern, wie z.B. der Wasserleitung, der Heizung einem evtl. vorhandenen Hauspotentialausgleich usw., verbunden sein.
 Bei Halogentrafos muss von Fall zu Fall geprüft werden, ob sie den Anforderungen entsprechen. Bei Unsicherheiten also lieber Finger weg.

Auf dem EU Markt angebotene Modellbahnartikel müssen die oben genannten Bedingungen erfüllen und können deshalb bedenkenlos eingesetzt werden. Beim Kauf im Internet sollte man allzu exotische Seiten eher meiden. Aber das gilt ja allgemein.
 
Hallo Jenny


Die Idee mit dem Thema finde ich gut ,ich bin auch analog Fahrer und habe auch schon einen Radsatz einer BR 52 eingebüßt nun ist meine Frage nach einer simplen Absicherung wo ich aber nicht immer gleich nach jedem Kurzschluss eine Feinsicherung wechseln muss.
Ich kann mich noch dran erinnern an meinen ersten Trafo ein braunes Ungetüm aber der hatte schon eine gute Sicherung in Form eines roten Knopfes der immer wieder nach jedem Kurzschluss einfach wieder rein gedrückt wurde und schon ging es weiter. Gibt es sowas heute auch noch oder eine sinnvolle Einrichtung die jeder Deppen wie ich einer bin nachbauen kann .

Gruß Schorch
 
Hallo,
es gibt rückstellende Sicherungen die ich z.b. auf meinen Decodern verwende. Bei Reichelt (u.a) z.B.
Bezeichnung ist PFRA xxx. Die Belastung / Auslösung muss dem Datenblatt entnommen bzw. ermittelt werden.

Holger
 
Zur Frage einer einfachen Sicherung bei Analogbetrieb:

Man kann in Reihe zum Fahrstromkreis eine Glühlampe schalten.
Bei einem Kurzschluß im eigentlichen Fahrstromkreis ist die Glühlampe dann der einzige Verbraucher, so daß dann nur der Lampen-, aber nicht der Kurzschlußstrom fließt. Nebenbei zeigt die Lampe den Kurzschluß an.
Damit nun der Spannungsabfall über die Lampe im Normalbetrieb nicht zu groß wird, sind mehrere Lampen untereinander parallel zu schalten.

MfG
 
Dagegen ist nur 'einzuwenden', daß der Strom, der noch ohne nennenswerten Spannungsabfall durch die Lampe geht, und der begrenzte, bei dem also die Lampe leuchtet, sich um den Faktor 3 unterscheiden. Das hat früher bei den recht robusten Radsätzen/Schienen gut funktioniert, bei den heutigen feineren Sachen kann es aber schon zu Schäden führen, da ja ein Dauerstrom in mehrfacher Höhe des Betriebsstroms gezogen wird. Besser sind hier Polyswitches, die bei gleicher Charakteristik überstromabhängig ca. 1..10sec Ansprechzeit haben, bei Dauerkurzschluß aber nur ein Bruchteil ( ~50mA ) des Betriebsstromes durchlassen.
Gruß vom Heizer
 
Beim Nachlesen habe ich heute gesehen, dass es leider nicht möglich ist, dem Digitaldecoder einen Maximalstrom zuzuweisen. Ich beziehe mich dabei auf den Lenz gold. Allerdings hat der lt. Handbuch einen Kurzschluss- und Überlastschutz. Ich lese das so, dass er dann die Lok abschaltet; also schützt. Das muss nicht extra programmiert werden.
Der Decoder schützt sich nur selbst gegen einen Kurzschluß in den daran angeschlossenen Verbrauchern (Motor, Licht, Rauchgenerator).
Bei einem Kurzschluß am Gleis sind 'nur' Radsätze und Schleifer involviert, bzw. die von diesen erwärmten angrenzenden Bauteile, was schnell zum Totalschaden führen kann. Der Decoder wird also von einem solchen Kurzschluß garnicht betroffen.
 
Hallo,
wie geeignet sind Computernetzteile für die Gleichstromversorgung von z.B. Servos, Weichenmodulen usw.? Darin sollten doch Sicherungseinrichtungen vorhanden sein?
Darf man die "offen" installieren, also genügt deren Blechgehäuse den gesetzlichen Bestimmungen?

mfg

Gerd
 
@ Schorsch

In dem alten Trafo war, soweit ich mich erinnere, ein magnetischer Überstromauslöser eingebaut. Das war damals eine gute Lösung. Die funktionierten ähnlich wie die Leitungsschutzschalter in der Hausinstallation. Bei den später produzierten Trafos (F1, FZ1, Z1) hat PIKO dann leider Bimetallauslöser verwendet. Diese sind träger und damit nicht so ideal.
Gut geeignet sind elektronische Sicherungen. Die kann man selber bauen, aber wenn Du da keine Erfahrungen hast, solltest Du überlegen, auf das elektronische Sicherungsmodul (08418) von Tillig zurück zu greifen. Schau mal in den Katalog. Dort ist es gut beschrieben. Und bei einem Schaden kannst Du auch noch Tillig aufs Dach steigen. Für kleinere Anlagen sollte ein Modul (4 Sicherungen) ausreichen. Und 21,00 € sind zwar nicht eben billig, aber angesichts des möglichen Schadens durchaus OK.
Die Von Holger vorgeschlagenen Sicherungen kann man natürlich auch verwenden. Allerdings musst Du dann etwas basteln, um eine Anzeige zu bekommen.

@ 125 032-9

Die Lampen als Vorwiderstand würde ich eher als Notlösung betrachten. Aber dazu hat ja Heizer schon was gesagt.

@ Stardampf

Es ist klar, dass der Decoder nur auf Ströme reagieren kann, die auch durch ihn durch fließen. Ich arbeite gerade an einer Serie von Beiträgen zum Thema Kurzschluss, in denen ich auch darauf eingehen werde.

@ Gerd

Heizer hat ja da schon gute Links geliefert. Computernetzteile sind nicht geeignet, die vorgeschriebene sichere Trennung zu gewährleisten. Die darin enthaltenen Ringkerntrafos können im Fehlerfall einen Windungsschluss zwischen Primär- und Sekundärwicklung aufweisen und damit im Extremfall 230V auf die Modellbahn geben. Dass das Blechgehäuse Berührungsschutz gewährleistet, spielt dem gegenüber keine Rolle.
 
Kurzschluss I

Nach und nach werde ich ein paar Artikel zum Thema Kurzschluss schreiben.

Heute geht es mir erst einmal darum, wo der Kurzschlussstrom überhaupt lang fließt.

Grundsätzlich gilt: Der Strom sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes. In unseren Gleisanlagen und sinngemäß beim Zubehör treten häufig 3 Fälle auf. Sie sind im beiliegenden PDF dargestellt. Die Vorgänge auf der Netzseite der Stromversorgung sind im Modellbahnbereich von untergeordneter Bedeutung und werden deshalb weggelassen.

Fall I – Kurzschluss zwischen Anschlussgleis und Lok

Der Kurzschlussstrom ist durch die Pfeile verdeutlicht. Der Strom durch die Lok ist annähernd 0. Das kommt daher, dass sich der Strom nach der Stromteilerregel aufteilt. Diese besagt, dass sich die Ströme in einem verzweigten Stromkreis umgekehrt proportional zu den Widerständen verhalten.

In unserem Fall ist der Widerstand der Kurzschlussstelle RK annähernd 0. Der Widerstand der Lok RL ist um ein vielfaches größer (abhängig vom Typ der Lok, bei einer alten Lok von BTTB habe ich ca. 70 Ohm gemessen). Es ergibt sich also für den Strom durch die Kurzschlussstelle IK und den Strom durch die Lok IL folgende Abhängigkeit:

IK / IL = RL / RK oder anders ausgedrückt, der Strom durch die Kurzschlussstelle ist um so viel größer, als der Strom durch die Lok, wie der Widerstand der Lok größer ist, als der Widerstand an der Kurzschlussstelle. Mit meiner 70 Ohm Lok und einer Kurzschlussstelle von ca. 0 Ohm haben wir also an der Kurzschlussstelle den 70fachen Strom. Da spielt der Strom durch die Lok keine Rolle mehr.

Es tritt kein Schaden an der Lok auf.

Fall II – Die Lok befindet sich zwischen Anschussgleis und Kurzschlussstelle

Die Verhältnisse sind ähnlich, wie im Fall I. Die dort genannten Zusammenhänge gelten genau so. Es ist nämlich bei einer Parallelschaltung egal, was sich rechts oder links befindet. An der Lok kann kein Schaden auftreten. Es sei denn, man schafft es, dass der Kurzschlussstrom lange genug fließt und so groß ist, dass die Schienen richtig heiß werden. Denn der Kurzschlussstrom fließt ja sozusagen an der Lok vorbei durch die Schienen. Aber eine solche Erwärmung der Schienen ist so unwahrscheinlich, dass wir das vergessen können.

Ein anderer Fall ist schon eher denkbar. Wenn der Abstand zwischen der Einspeisung und der Kurzschlussstelle extrem groß ist oder die Übergangsstellen an den Schienen (Schienenwerbinder) sehr schlechten Kontakt geben, muss man den Widerstand der Schienen und Verbindungen berücksichtigen. Dann wirkt das Gleis als Vorwiderstand für den Kurzschluss. Der Widerstand RK wird also größer 0. Dadurch steigt nach der obigen Gleichung der Strom durch die Lok. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die Schienen schon extrem lang sein müssen, um durch ihren Widerstand ins Gewicht zu fallen. Der Widerstand von 700 mm Schienenprofil des Tillig Modellgleises ist so gering, dass er mit einem normalen Multimeter nicht messbar ist. Im Zweifelsfall kann man aber die Fahrspannung an mehreren Stellen einspeisen.

Interessanter sind da schlechte Verbindungen. Dort sind Widerstände von mehreren Ohm möglich. Das führt zu der erwähnten Erhöhung des Stromes durch die Lok. Es ist also wichtig, beim Gleisbau auf gute Verbindungen zu achten. Aber das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Fall III – Der Kurzschluss befindet sich in der Lok.

Hier haben wir den Fall, der der Lok wirklich gefährlich werden kann. Der Kurzschlussstrom fließt direkt durch die Lok. Er muss möglichst schnell durch eine geeignete Sicherung abgeschaltet werden, um Schäden zu vermeiden.


Dieser Artikel wird fortgesetzt.
 

Anhänge

  • Kurzschluss.zip
    150,2 KB · Aufrufe: 120
Fall II – Die Lok befindet sich zwischen Anschussgleis und Kurzschlussstelle

...
Ein anderer Fall ist schon eher denkbar. Wenn der Abstand zwischen der Einspeisung und der Kurzschlussstelle extrem groß ist oder die Übergangsstellen an den Schienen (Schienenwerbinder) sehr schlechten Kontakt geben, muss man den Widerstand der Schienen und Verbindungen berücksichtigen. Dann wirkt das Gleis als Vorwiderstand für den Kurzschluss. Der Widerstand RK wird also größer 0. Dadurch steigt nach der obigen Gleichung der Strom durch die Lok.

Nachtrag meinerseits:

Der Strom durch die Lok kann aber maximal den normalen Nennstrom erreichen, da je nach Widerstandsverhältnissen zwischen Lok und Kurzschlussstelle die Spannung an der Lok maximal Betriebsspannung (Trafospannung) bis runter zu Null (neben dem Kurzschluss) betragen kann. So lange also nicht die Schienen durch den Kurzschluss glühen, passiert der Lok nichts.

Jenny_Lo ich find Deine Absicht ganz toll, hier etwas Grundlagenwissen rein zu bringen. Deine Erörterungen sind vom Stil her aber eher was für Insider - ich fürchte die, die mit den Strömlingen eh auf Kriegsfuß stehen, drehen hier sehr schnell bei.
 
Hallo,

ich bin Anfänger und hatte bisher mit der Elektrik und der Elektronik wenig im Sinn.

Die Artikel und die Diskussionen unter den Profis helfen mir weiter.

Danke für eure Mühe und Hilfe.

Bis dann

Fels
 
@1435er-fan

Danke für Deine Ergänzung. Ich wollte das in einem Beitrag über das Ohmsche Gesetz behandeln. Aber der Hinweis ist hier angebracht.

Ich gebe mir Mühe, so zu schreiben, dass es auch für Laien verständlich ist. Allerdings bin ich keine Lehrerin.

@All

Es gibt eine altes Buch von Günter Feuereisen „Modellbahnelektrik“ aus der Modellbahnbücherei von transpress. Ich habe die Ausgabe von 1985. Die im Buch vorgestellten Schaltungen sind zwar nicht mehr ganz aktuell, aber das Kapitel 2 „Grundlagen der Elektrotechnik“ ist für Nichtelektriker als Einstieg sehr zu empfehlen. Ich habe damit meine ersten Schritte gemacht. Das Buch ist antiquarisch meist noch zu erhalten. Für die Onlinesuche guckst Du hier: http://www.zvab.com/index.do
 
Steckernetzteile grundsätzlich geeignet?

... Computernetzteile sind nicht geeignet, die vorgeschriebene sichere Trennung zu gewährleisten. Die darin enthaltenen Ringkerntrafos können im Fehlerfall einen Windungsschluss zwischen Primär- und Sekundärwicklung aufweisen und damit im Extremfall 230V auf die Modellbahn geben. ...

Mahlzeit,

mal eine Frage zur hoffentlich abschließenden Klärung:
Müssen ALLE gegenwärtig handelsüblichen Steckernetzteile zwingend Sicherheitskleinspannung abgeben? M. E. ja, denn denn am Stecker auf der Sekundärseite sind ja berührbare Metallteile.
In welcher Norm wäre dieser Sachverhalt aufzufinden?

Warum frage ich (als elektrotechnischer Laie, aber nicht völlig ahnungslos) diese vielleicht dumme Frage?
So ein Steckernetzteil bringt stabilisierte Gleichspannung. Bequemer kann man doch die Versorgung für diverse elektronikhaltige Schaltungen nicht bekommen, oder? Aber warum findet man dann beim C* oder beim r* keine Hinweise auf derlei sicherheitsrelevante und zuweilen kaufentscheidende Merkmale? Die beschränken sich meist darauf mitzuteilen, wie toll sparsam die Geräte der neuesten Generation sind.

Vielen Dank im Voraus für die Beseitigung meiner Irritationen.
Beste Grüße

Carsten
 
@Carsten R., warum diese Netzteile nicht empfohlen werden kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur soviel dazu vermelden:

1. ein Netzschalter ist nicht vorhanden- So muß eine abschaltbare Steckdose verwendet werden.

2. In den meißten Fällen ist es zwar eine Gleichspannung die abgegeben wird, aber keine stabilisierte Spannung. Hier ist die Lehrlaufspannung eben höher als angegeben.

Es hängt eben davon ab was man machen möchte, so kann auch ein Spannungsregeler noch nachgeschaltet werden.

Noch etwas zu den Computernetzteilen. Ein Ringkerntrafo kommt dort nicht zum Einsatz. Jedenfalls nicht in unseren Haus und Gartenrechnern. Die Spannung wird dort erst gleichgerichtet und dann aufgeteilt. Ein herkömlicher Trafo kann diese Leistung so nicht bringen.
Wie dort die Netzspannung an den Ausgang gelangen kann ist mir nicht ersichtlich. Hier würde die Elektronik erst in Rauch aufgehen.

Habe selber seit vielen Jahren diese Netzteile für meine Elektronik im Einsatz. Die Netzteile sind bei mir noch in ihrem ursprünglichen Gehäuse und zusammen in einem alten Computerghäuse untergebracht.

mfg Bahn120
 
Moin,

@ Bahn120: bringt mich leider nicht weiter.


Was mich so irritiert:

1. Da liest man einerseits Warnungen (hier und anderswo im Netz), dass Schaltnetzteile nicht hinreichend sicher für den Modellbahneinsatz sind. Mir ist aufgefallen, dass derartige Aussagen, soweit sie auch vorhandenes Fachwissen durchblicken lassen, alle schon ein paar Jahre alt sind.

2. Modellbahn-Fahrregler werden heute mit Steckernetzteilen (Schaltnetzteile ?) verkauft. Also musse es Geräte geben, welche die Anforderungen bezüglich der Sicherheit erfüllen.

3. Bei den einschlägigen Versandhändlern findet man (auch in den meist hinterlegten Datenblättern) keinen allgemeinverständlichen Hinweis, dass die angebotenen Steckernetzteile die hier erforderliche Sicherheitskleinspannung (SELV) bringen. Dieser Punkt ist nun (sicher nicht nur) für mich kaufentscheidend.

Daraus ergeben sich meine Fragen:

Äußern sich die Händler und Hersteller zum Thema SELV evtl. nur deshalb nicht, weil es inzwischen ohnehin selbstverständlich (d. h. in irgendeiner einschlägigen Norm zwingend vorgeschrieben) ist?
Da man auf der Sekundärseite problemlos anfassen kann, halte ich das für nicht ganz unwahrscheinlich.

Aus welchen Angaben der Versandhändler bzw. Hersteller kann ich noch schlussfolgern, dass die Netzteile SELV liefern? Reicht da evtl. schon die Aussage über die Konformität mit einer bestimmten Norm?

Wenn in einem Datenblatt für ein Gerät ohne Stecker auf der Sekundärseite die Eignung für dekorative LED-Beleuchtungen wie z. B. bei Weihnachtskrippen erwähnt wird, kann ich da auf die Eignung für die Modellbahn schließen?

Bitte dringend um fachlich fundierte Aufklärung

Besten Dank

Carsten
 
Also die Trafos haben es schon in sich, was die Spannungserzeugung betrifft. Normale Trafos besitzen auf einem Eisenkern eine Primärwicklung und über sie wird die Sekundärwicklung mit dem jeweiligen Spannungsbereich aufgebracht. Im primären Kurzschlussfall schlägt dieser u.U. sekundärseitig durch und aus ist es ungünstigerweise mit der gewünschten bzw. vorh. Kleinspannung.
Im Modellbahnbetrieb sollte es für meine Begriffe ein Schutz-Trenntrafo sein der für die nötige Kleinspannung sorgt. Schutz-Trenntrafo bedeutet, die primäre und sekundäre Trafowicklung liegen getrennt voneinander (nicht übereinander) auf einem Eisenkern. Diese Art der Kleinspannungsgewinnung sollte verwendet werden, da sie im Fehlerfall sicherer sind.
Sollte das falsch sein? Ich bin auch lernfähig
.
 
Soll ein Steckernetzteil für die Moba verwendet werden, muss es entsprechend gekennzeichnet sein. Am wichtigsten ist dabei das Symbol für die sichere Trennung. Ich habe unten mal zwei Fotos reingestellt.

Das erste zeigt die Kennzeichnung eines Steckernetzteils von Roco, wie es mit der Multimaus ausgeliefert wird. Das Symbol, das ich markiert habe, ist das Symbol für die sichere Trennung. Und auf dieses kommt es an.

Das zweite Bild zeigt die Kennzeichnung eines Netzteiles, das mit einer Überwachungskamera ausgeliefert wurde. Bei ihm fehlt das Symbol für die sichere Trennung und deshalb darf es für die Moba nicht verwendet werden.

Soweit die Vorschriften. Natürlich funktioniert die Moba auch mit dem Netzteil von Bild 2. Allerdings besteht im Fehlerfall ein geringes Restrisiko. Jeder muss mit sich selbst abmachen, ob er das Teil einsetzen will oder nicht. Aber wenn etwas passiert, ist er für die Folgen voll verantwortlich.
 

Anhänge

  • P4270337.JPG
    P4270337.JPG
    236,6 KB · Aufrufe: 191
  • P4270338.JPG
    P4270338.JPG
    256,8 KB · Aufrufe: 166
Was den Kurzschluss betrifft, so ist er in der Betrachtung für das Zubehör interessant, denn das hat man nicht ständig im Blick. Bei einer Mehrfacheinspeisung im Fahrstrombereich, ob als Ring- oder Stichleitung, ist der Kurzschluss auf Lok-schäden relativ gering. Bei einem KS in der Lok, ist sie ohnehin hinüber. Und da man als Modellbahner ja seinen Fahrbetrieb, wie eigentlich jedes elektrische Gerät, nicht unbeaufsichtigt lassen sollte, kann man ja auch schnell den Hauptschalter bedienen. In vielen Fällen ist man da sicher schneller, als wenn man erst auf den Kurzschlussstrom zur Auslösung der Sicherung warten will. Mehrfacheinspeisungen sind ohnehin empfehlenswert, um einem unerwünschten Spannungsabfall vorzubeugen.
 
Zurück
Oben