• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Allgemeine Hilfe zur Gleisplanentwicklung für alle

Vorbiz

Foriker
Beiträge
339
Reaktionen
1
Ort
Sabinchenstadt
Hallo,
mit diesem Treat möchte ich auf eine allgemeine Sache in Bezug auf Gleispläne hinweisen. Mir ist aufgefallen, dass in letzter Zeit sehr viele hier ihre Gleispläne einreichen zur Begutachtung und Bewertung. Mit geradezu 100 prozentiger Wahrscheinlichkeit sind die Pläne mangelhaft und werden „zerpflückt“, obwohl der Einsteller sehr viel Zeit in die Entwicklung gesteckt hat.

Wäre es nicht sinnvoll einen Index zu schaffen, wo man die Grundzüge der Gleisplanung nachlesen kann?

Spontan würden mir folgende Themen einfallen:

Signalisierung
Gleisradien und Geometrie
Epochale Entwicklungen der Gleisgeometrie
Verhältnis Gleis zu Landschaft
 
Bis jetzt steht hier noch nichts sinnvolles. :weghier:

Wenn man eine Spielanlage baut ist es fast egal was man macht. Wenn man eine Modellbahn baut sollte man Ahnung haben oder aber ein Buch lesen bzw. im Internet recherchieren oder ggf. mit google maps sich echte Gleisverläufe anschauen.
 
Vielleicht hilft ja im Vorfeld sich wenigstens ein bißchen mit dem Vorbild zu beschäftigen, dazu gibt es genügend Literatur (empfehlenswert "Gleisbau auf Modellbahnanlagen" und "Weichen & Kreuzungen auf Modellbahnanlagen", beide von Kerber/Stirl, transpress, 1996 und 1997) etwas anderes würde hier im Board auch nicht stehen.
Das Board sollte dann dazu dienen Fragen zu beantworten die daraus entstehen.

Und Verhältnisse von Landschaft zu Gleis, Anlagenthema zu Platzverhältnissen, kann man sowieso nicht diskutieren.
Auch auf 2x1 Meter kann man Großstadtflair mit einem Großstadtbahnhof mit Groß-BW zaubern, wenn man einen solch Ausschnitt geschickt in Szene setzt.
Andererseits kann auch auf zig Metern mal zig Metern eine beschauliche Nebenbahn entstehen.

Und ganz wichtig ist, vor allen anderen Sachen, für sich selber genau auszuloten, was denn nachgebildet werden soll.
Dabei ist zu bedenken, das alleinig der Betrieb verantwortlich ist für eine Gleisentwicklung, diese Forderungen müssen dann in eine Topografie eingepasst werden und fortlaufend der techn. Entwicklung angepasst werden.
Sich daraus ergebende Fragen können hier beantwortet werden.

Um jedoch nicht allgemein zu bleiben, wenigstens ein kleiner konkreter Beitrag.

- Mindestgleisabstand freie Strecke 4,0m (33,333mm, NEM 34mm)
- Mindestgleisabstand Bahnhof 4,5m (37,5mm, NEM 38mm)
- bei Gegenbögen Zwischengerade von V/10, mindestens jedoch 6,0m
- auf der Freien Strecke und in durchgehenden Hauptgleisen der Bahnhöfe alle Krümmungswechsel (Krümmung = 1000/R), also Übergänge von Gerade auf Bogen, an Radienwechsel (wenn Krümmungsunterschied gering, kann auf ÜB verzichtet werden) und bei Gegenbögen Übergangsbogen einschalten.
- durchgehende Hauptgleise eines Bahnhofes müssen mit der Streckengeschwindigkeit befahren werden können, d.h. diese sollten nicht durch den abzweigenden Strang einer Weiche führen

Und damit es sinnvoll bleibt sollten vielleicht Einschränkungen festgelegt werden, was hier behandelt werden soll.
Gleisplanung oder Anlagenplanung?

Bei ersterem könnten konkrete Hinweise auf konkrete Fragen folgen, bei letzterem braucht man dann eigentlich nur den Hinweis auf etwas bereits geschriebenes geben.
Deshalb wäre es sinnvoll, alles was nicht mit der unmittelbaren Vorbildumsetzung zu tun hat auszuklammern, sonst reden wir bald wieder nur über Vorzüge des einen oder anderen Modellteils ohne auch nur einen Schritt weiterzukommen in Punkto Vorbildtreue.
 
Ich würde das Ganze in Kürze so strukturieren:

1. Wieviel Platz habe ich?
2. Welches Thema soll die Anlage haben?
3. In welcher Epoche will ich fahren?
4. Welche Fahrzeuge sollen zum Einsatz kommen?
5. Wie vorbildgerecht soll die Anlage werden, Stichwort Spielbahn oder Modellbahn?
6. Welche Bedingungen ergeben sich daraus für den Gleisbau (Radien, Steigungen, Weichen, lichter Raum)?
7. Will ich analog oder digital fahren?
8 Welche Fähigkeiten habe ich, was kann ich umsetzen (Rahmenbau, Elektrik)?
9. Wie ist das Verhältnis von Bahnanlagen und Landschaft (Platzausnutzung)?
10. Über welche finanziellen Mittel verfüge ich, kann ich mir das so leisten?
11. Was muss ich noch wissen?

Ein schönes Beispiel findet man hier.
 
Die Struktur sollte so sein.

a) Modellbahn
b) Spielanlage

wenn a), dann:

1. Epoche und Thema, man weiß, was man spelen will
2. Daraus ergibt sich automatisch der Fahrzeugeinsatz
3. wie kann das nun umgesetzt werden unter den gegebenen Platzverhältnissen
4. alles andere aufgezählte sind Hilfsmittel zur Umsetzung und nur sekundär bei der Formulierung der Anlage

wenn b), dann eben b)
 
der Gedanke gefällt mir und wieder nicht.
bleibt da noch genügend übrig für eine eigene Note?
Bauen dann alle nach Schema F ?
Jede Anlage hat doch ihre Eigenheiten, hat einen eigenen Charakter, der vom Erbauer geprägt wird.
Wenn jetzt alle bauen wie Boarder XY es für richtig hält, wo bleibt dann der Reiz des eigenen oder der heilen Welt auf Xm² ?
 
...und nicht nur funktioniert, sondern von erfahrenen Anlagenbauern ( und da gibt es ja viele hier im Board) mal ein paar wichtige und grundlegende Sachen behandelt werden. Ich sehe da zB. Gleisabstände, oder Bahnsteigbreiten oder aber bestimmte Gleisfiguren - auch solche, die man lieber lassen sollte. Es wurde zwar über alles schon gesprochen, ich weiß, aber die Fragen treten doch immer wieder auf. Ich kann da aus Erfahrung sprechen. Seit über 2 Jahren bin ich schon am probieren und planen. Aber auch immer wieder am verschieben. Bin also gespannt, was hierbei raus kommt.
 
Das Schema, daß dann allen Anlagen zugrunde liegen sollte, muß ja gleich sein, da wir ja wohl eines gemeinsam haben, die große Eisenbahn als Vorbild.
Dabei bezieht sich das Schema alleinig auf die Verknüpfung der einzelnen Trassierungselemente.
Diese sind dann noch nicht einmal gleich, nur die Mathematik, also die Beschreibung dazu ist gleich, mit genügend Variablen, diese sich dann aus der Formulierung der Aufgabe eines Streckenabschnittes (Vmax, Verkehrsart etc.) oder eines Bahnhofes ergebend.

dazu ein Beispiel:

Es muß der Gleisabstand der Freien Strecke von 4,0m auf 4,5m im Bahnhof aufgeweitet werden. In den meisten Fällen geschieht dies durch das Verziehen eines Gleises.

Das Verziehungsmaß ist 0,5m.
Von der betrieblichen Aufgabe wissen wir die geforderte Geschwindigkeit.
Nehmen wir dazu mal 100km/h an.

Das Schema dieser Geometrieaufgabe nennt sich Gleisverziehung.
Also haben alle Modelleisenbahner das gleiche Schema für das gleiche Problem:
nämlich Verziehungslänge Lz = 2 Wurzel(Rz*az)

Die individuellen Dinge ergeben sich aus der o.g. Aufgabenstellung.

Wir brauchen, da az ja bekannt, nun noch Rz.

Rz = V*V/2

in unserem Fall 100*100/2 =5000m.

Mit dem Schema und den gefundenen Werten aus der Aufgabenstellung ergibt sich eine Verziehungslänge von 100m.

Bei einer anderen Aufgabenstellung, wir nehmen mal 60km/h an ergibt sich das gleiche Gebilde mit anderen Werten, nämlich Rz=1800m und Lz=60m.

Allerdings die Idee Gleisverziehung zugunsten der Individualität zu verlassen wäre falsch.
Die individuelle Note kann nun noch verstärkt werden, indem man dies Gebilde in den Bogen verlegt, also das ganze verbiegt.
Andererseits baut ja auch keiner eine BR 01 als 3D0 Maschine, auch wenn die Gesamtachszahl zum 2C1 Vorbild mit 3D0 stimmen würde.
 
der Gedanke gefällt mir und wieder nicht.
bleibt da noch genügend übrig für eine eigene Note?
Bauen dann alle nach Schema F ?
Jede Anlage hat doch ihre Eigenheiten, hat einen eigenen Charakter, der vom Erbauer geprägt wird.
Wenn jetzt alle bauen wie Boarder XY es für richtig hält, wo bleibt dann der Reiz des eigenen oder der heilen Welt auf Xm² ?

Hallo, da will ich auch mal einhaken, ich denke das trotz gewisser vorgaben die einen sicheren und gut funktionierenden Betrieb einer Anlage ermöglichen doch noch sehr viel Gestaltungsspielraum übrig bleibt.Vorgaben, die aus Erfahrungen im Anlagenbau resultieren , wo man aus Fehlern gelernt hat, können doch nur hilfreich sein .
ich persönlich baue nun schon meine dritte größere Anlage (ca 12-15m²)und habe schon einiges aus Fehlern dazulernen müssen würde über hilfreiche Tipps von erfahrenen Anlagenbauern sehr dankbar sein. LG vom Stollberger
 
Ja leider hab ich nicht so viele Fotos gemacht aber mal sehen was ich noch finde.Das sind erst mal paar Bilder von Anlage Nr1
 

Anhänge

  • Modelleisenbahn 002.jpg
    Modelleisenbahn 002.jpg
    319,5 KB · Aufrufe: 482
  • Modelleisenbahn 003.jpg
    Modelleisenbahn 003.jpg
    313,6 KB · Aufrufe: 475
  • Modelleisenbahn 012.jpg
    Modelleisenbahn 012.jpg
    313,4 KB · Aufrufe: 460
Da sind noch paar von Anlage 2 die ist leider nie richtig fertig geworden. Da mein Sohn Anspruch auf das Zimmer erhoben hatmuste ich sie auseinander reisen.
Jetzt baue ich ne Neue un U- Form 5m x3,5mx2,5m bilder vom Bau werden Folgen
 

Anhänge

  • P1020728.jpg
    P1020728.jpg
    310,7 KB · Aufrufe: 462
  • P1020742.jpg
    P1020742.jpg
    326,4 KB · Aufrufe: 474
  • P1020732.jpg
    P1020732.jpg
    330,6 KB · Aufrufe: 389
  • P1020740.jpg
    P1020740.jpg
    308,2 KB · Aufrufe: 397
Schöne Anlage, doch sollten wir nicht wieder zur Fragestellung/Aufgabe zurückkommen, Gleisplanhilfe?!
Denn dies ist ja ein Gebiet, welches nicht nur auf Heimanlagen vernachlässigt wird.
Statt der Bildchen wäre der Gleisplan interessant.

Wie man den Plan dann praktisch umsetzt ist eine ganz andere Geschichte.
Womit man plant ist auch ein ganz anderes Gebiet.
Hier sollte alles rein, damit man auch richtig plant, bzw. viel wichtiger, die Fragen dazu.
Vielleicht könnte dies ja einer der wenigen Freds werden, in welchen man wirkliche Hilfe bekommen kann.
Zum Realisieren gibt es bereits genug hier im Board.
 
- durchgehende Hauptgleise eines Bahnhofes müssen mit der Streckengeschwindigkeit befahren werden können, d.h. diese sollten nicht durch den abzweigenden Strang einer Weiche führen
...

Ich widerspreche Dir nur ungern, weil in Sachen Gleisbau sich mit Dir zu streiten ... :steinigun

Vielleicht gilt das so absolut für Neubaustrecken und im Regelfall ist das auch so, aber es gibt genügend Beispiele, vor allem auf eingleisigen Strecken, wo es in Bahnhöfen öfter zu Trassenwechseln kommt. Mir fallen da spontan die Elstertalbahn (Neumühle; Barthmühle; Plauen unt. Bf.) und die Strecke Zwickau-Falkenstein (ehem. Stenn; Voigtsgrün; Lengenfeld; Auerbach unt. Bf.) ein. Auf den kastrierten zweigleisigen Strecken der DR war das auch nicht so selten. Sicherlich auch immer eine Frage der Streckengeschwindigkeit, von 80 km/h auf 60 Km/h abzubremsen verliert ja nicht soviel Fahrzeit.

Thoralf
 
Vielleicht könnte dies ja einer der wenigen Freds werden, in welchen man wirkliche Hilfe bekommen kann
Diese Hoffnung habe ich ja auch. Stelle ich mir gut vor
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht könnte dies ja einer der wenigen Freds werden, in welchen man wirkliche Hilfe bekommen kann
Sei nicht unfair, es gibt hier sehr viele Threads wo es konkrete Hilfe gibt.
Fordere mich nicht raus, sonst fang ich noch an zu suchen! :nuisgut:

Gruß vom Rhein
Lokwolf
 
Zurück
Oben