Da es in den Karsei-Thread eigentlich nicht so richtig rein passt möchte ich hier ein neues Thema eröffnen.
Alles Wissenswerte über die Bahnstromversorgung und Elektrifizierung bei der DR und auch die Unterschiede zur DB sollen hier Thema werden.
In loser Folge gibt es daher hier von mir Wissenswertes (auch wie gewohnt mit vielen Bildern und Zeichnungen) zum Thema. Ich hoffe auf Ergänzungen durch noch Wissendere und viele Fragen.
Die Bahnstromversorgung bei der DR unterschied sich in zwei Bereiche.
Die zentrale Bahnenergieversorgung erfolgt über große zentrale Einheiten. Diese Einheiten können aus bahneigenen oder Gemeinschaftskraftwerken (Bahn- und Landesnetz) sowie Umformerwerken bestehen. Diese Erzeuger sind in der Regel durch ein bahneigenes Netz von 110 kV 16 2/3 Hz Systemen miteinander verbunden.
Entlang der zu versorgenden Strecken werden dann alle 30 bis 60 km Unterwerke errichtet, die über Transformatoren die 110 kV auf die benötigten 15 kV heruntertransformieren. Diese Unterwerke sind also reine Umspannwerke.
Bei der dezentralen Bahnenergieversorgung wird die benötigte 15 kV 16 2/3 Hz Bahnenergie in kleinen, dezentralen Einheiten direkt aus dem 50 Hz Drehstrom-Landesnetz umgewandelt und eingespeist.
Nach Auswertung der Erfahrungen der Schwedischen Staatsbahnen mit dezentralen Umformwerken entschloß sich die DR aus wirtschaftlichen Gründen alle neu zu elektrifizierenden Strecken in der Mitte und im Norden der DDR mit dieser Technik auszurüsten. Das hatte Vor- als auch Nachteile. Große Einphasenwechselstromgeneratoren konnten in der DDR nicht hergestellt werden. Ein Import aus den sozialistischen Ländern war wegen den 16 2/3 Hz nicht möglich. Ein Import aus dem "Westen" scheiterte an den mangelnden Devisen.
Der VEB Elektromaschinenbau Sachsenwerk Dresden konstruierte und fertigte daher einen schienenfahrbaren 10 MVA Synchron-Synchron-Umformer. Über 100 solcher Umformer in immer verbesserten Varianten übernahmen in dezentralen Umformwerken die Bahnstromversorgung bei der DR.
Bild 1 Standorte der dezentralen Umformerwerke (dUfw) bei der DR im Norden der DDR. Das dUfw Berlin-Rummelsburg fehlt auf dieser Darstellung. Es liegt genau auf dem Knick der Karte aus dem Jahr 1982, die hier nur zur Angabe der Lage der Umformerwerke dient.
Bild 2 Standorte der dezentralen Umformerwerke (dUfw) bei der DR im Süden der DDR.
Die Standorte aller [mir bekannten (aktiven und ehemaligen)] dUfw sind durch rote Pfeile gekennzeichnet.
Mathias
Alles Wissenswerte über die Bahnstromversorgung und Elektrifizierung bei der DR und auch die Unterschiede zur DB sollen hier Thema werden.
In loser Folge gibt es daher hier von mir Wissenswertes (auch wie gewohnt mit vielen Bildern und Zeichnungen) zum Thema. Ich hoffe auf Ergänzungen durch noch Wissendere und viele Fragen.
Die Bahnstromversorgung bei der DR unterschied sich in zwei Bereiche.
Die zentrale Bahnenergieversorgung erfolgt über große zentrale Einheiten. Diese Einheiten können aus bahneigenen oder Gemeinschaftskraftwerken (Bahn- und Landesnetz) sowie Umformerwerken bestehen. Diese Erzeuger sind in der Regel durch ein bahneigenes Netz von 110 kV 16 2/3 Hz Systemen miteinander verbunden.
Entlang der zu versorgenden Strecken werden dann alle 30 bis 60 km Unterwerke errichtet, die über Transformatoren die 110 kV auf die benötigten 15 kV heruntertransformieren. Diese Unterwerke sind also reine Umspannwerke.
Bei der dezentralen Bahnenergieversorgung wird die benötigte 15 kV 16 2/3 Hz Bahnenergie in kleinen, dezentralen Einheiten direkt aus dem 50 Hz Drehstrom-Landesnetz umgewandelt und eingespeist.
Nach Auswertung der Erfahrungen der Schwedischen Staatsbahnen mit dezentralen Umformwerken entschloß sich die DR aus wirtschaftlichen Gründen alle neu zu elektrifizierenden Strecken in der Mitte und im Norden der DDR mit dieser Technik auszurüsten. Das hatte Vor- als auch Nachteile. Große Einphasenwechselstromgeneratoren konnten in der DDR nicht hergestellt werden. Ein Import aus den sozialistischen Ländern war wegen den 16 2/3 Hz nicht möglich. Ein Import aus dem "Westen" scheiterte an den mangelnden Devisen.
Der VEB Elektromaschinenbau Sachsenwerk Dresden konstruierte und fertigte daher einen schienenfahrbaren 10 MVA Synchron-Synchron-Umformer. Über 100 solcher Umformer in immer verbesserten Varianten übernahmen in dezentralen Umformwerken die Bahnstromversorgung bei der DR.
Bild 1 Standorte der dezentralen Umformerwerke (dUfw) bei der DR im Norden der DDR. Das dUfw Berlin-Rummelsburg fehlt auf dieser Darstellung. Es liegt genau auf dem Knick der Karte aus dem Jahr 1982, die hier nur zur Angabe der Lage der Umformerwerke dient.
Bild 2 Standorte der dezentralen Umformerwerke (dUfw) bei der DR im Süden der DDR.
Die Standorte aller [mir bekannten (aktiven und ehemaligen)] dUfw sind durch rote Pfeile gekennzeichnet.
Mathias