...immer wieder das gleiche Thema :-(
Hier wurde schon so oft über Weichenantriebe geredet und alle Vor- und Nachteile div. Lösungen gesprochen. Ich erlaube mir, meine durchaus NICHT-neutrale Sicht zu wiederholen:
Vergesst die Antriebe von Roco. Die taugen ja sowieso nur für die EW1, ab der EW2 braucht man motorische Antriebe zum Stellen der Weichenzungen. Die Antriebe funktionieren elektromagnetisch und die haben keinerlei Kraft. Geht eine Weiche etwas schwer oder aber ist das System nicht 1000% ausgerichtet, liegen die Weichenzungen nur ungenügend an und es kommt zu Entgleisungen. Mal ganz davon abgesehen, das man mit den Roco-Antrieben keine Herzstücke polarisieren kann. Aber das geht bei der EW1 soweiso nicht so einfach.
Vergesst die Antriebe von Hoffmann. Es sind zwar motorische Antriebe, sie besitzen aber zu wenig Kraft für das exakte Umlegen der Weichen. Warum? Weil der Motor innen nur eine Teilumdrehung macht, um von links nach rechts zu schalten. Es ist also kein getriebe o.ä. vorhanden, wo der Motor wegen mir 10 Umdrehungen für den Stellweg machen muß. Dementsprechend fehlt dem Motor auch die Kraft, die Weichen bis in die Endlagen zu drücken und dort zu HALTEN! Der Antrieb verfügt weiterhin nur über einen potentialfreien Umschalter, was die Herstückpolarisation nur bedingt erlaubt.
Vergesst die Antriebe von Tillig. Dort gibt es zwar ein Schneckengetriebe und die Dinger haben richtig Kraft, die "pipslige" Einstellerei und die verschleißenden Schleifkontakte machen den Antrieb aber anfällig. Außerdem sind die Leiterbahnen auf dem internen Schleifschalter derartig dünn, das uns die Dinger (Leiterbahnen) immer wieder wegbrennen. Und im Digitalbereich fliest nunmal ordentlich Strom. Wir wechseln die Antriebe unterdessen komplett aus. Und auch dieser Antrieb hat nur einen potentialfreien Umschalter - siehe Herzstückproblematik.
So..und nun...??? Wir haben uns für Fulgurex entschieden! Man hat einen Motorantrieb mit Schneckengetrieb und massig Kraft. Man hat eine saubere elektrische Beschaltung durch kommerzielle "Schnappschalter" mit hoher Strombelastbarkeit. Man hat ab Werk ZWEI potentialfreie Umschalter, die eine sichere Herzstückpolarisation erlauben. Und man kann noch weitere 2 externe Schalter nachrüsten, wenn man das will.
Man hat allerdings einen recht lautstarken Antrieb und preiswert ist er auch nicht unbedingt. Aber er ist langzeiterprobt und zuverlässig wie kein Anderer. Es gibt allerdings auch noch "edlere" Antriebe mit Servomotoren etc. Davon rede ich jetzt mal nicht
Wobei mich an den Fulgurexantriebnen auch der recht lange Stelldraht oberirdisch stört; oder hat da jemand ne Idee wie man das besser gestalten kann?
Klar! Du bohrst exakt unter die Stellschwelle ein Loch von mind. 10mm Durchmesser und steckst den Stelldraht von unten in die Stellschwelle. Der Stelldraht muß dann nur eine bestimmte Biegeform aufweisen und Du solltest Dir beim Schmied Deines Vertrauens ein paar Meter Schweißdraht 0,8mm besorgen (von der Rolle eines MAG-Schweißgerätes), die Du als Stelldraht verwenden kannst. Die mitgelieferten Drähte sind für diese Art des Stellens zu kurz. So montiert, siehst Du nix mehr vom Stelldraht!
Eine Skizze und verbale Beschreibung findest Du hier:
http://www.8ung.at/st_engewald/tt-bahn/digi_tipps/weiche/bausatzmontage_tillig_ew2_3.html
So...viele werden das übertrieben finden, weil sie mit den von mir genannten k.o.-Kandidaten zurecht kommen. Meine (unsere) Erfahrung kommt allerdings von ständig auf- und abzubauenden Anlagen in H0 und TT und wir haben in den letzten Jahren einiges an Lehrgeld zahlen müssen. Von Beginn an in Fulgurex investiert, wäre unter dem Strich billiger gewesen - so schlau ist man aber eben nur hinterher.