H-Transport
Boardcrew
Hallo!
Da ich in der letzten Zeit für meine etwas arge Modellkritik merklich "gerügt" wurde, möchte ich hier mal versuchen einen relativ objektiven Testbericht zu verfassen, also so wie ich ihn mir auch in verschiedenen Modellbahnzeitschriften gerne wünschen würde.
Sparschwein
Schön sieht sie aus, die neuste Variante der 118er von Tillig. Aus der blauen Pappfaltschachtel mit Syroporeinsatz, in welchem das Modell sehr sicher liegt und auch mit Zurüstteilen gut vor Erschütterungen gesichert ist, kommt eine typische 118 C'C' mit Sparlack zum Vorschein. Aus dem beiliegenden Faltblatt kann man einen kurzen Abriss über das Vorbild entnehmen. Außerdem sind sämtliche relevanten Ersatzteile in einer Übersicht dargestellt. Hinweise zum Modell runden den A5-Zettel ab.
Das Modell gibt die typische Erscheinung des Vorbilds sehr gut wieder. Besonders gefallen die sehr schön gravierten zweiteiligen Drehgestellblenden, an welchem die Blattfedern und Bremszylinder zudem noch einzeln angesetzt wurden. Die Bremsklötze liegen in der selben Ebene wie die brünierten Räder und. Der schwarze Rahmen ist den Drehgestellen wie beim Vorbild sehr nahe und auch die geschlossene Schürze überzeugt. Dass die starr an den Drehgestellen angeklipste Kupplungsdeichsel, welche unter der Schürze hervorkommt, keinen Normschacht besitzt ist hingegen weniger erfreulich. Das Gehäuse besticht durch saubere Konturen und feine Gravuren. Die verschiedenen Seitenfenster- und Lüftergitter sind eingeklebt, sodass mehrere Varianten möglich sind. Leider passen die Einstiegstüren und die Türen unter den Führerständen nicht zum Vorbild, diese wurden in der Form nur bei der V180.0 verbaut. Schön anzusehen sind hingegen die Führerstandsfenster. Durch ein bedrucktes glasklares Teil konnten die dünnen Stege vorbildgerecht wiedergegeben werden. Der Maschinenraum wird mit einem Papierstreifen imitiert, auf welchem die Aggregate im Maschinenraum dargestellt sind. Die Bedruckung des Fahrzeuges entspricht einem hohen Niveau. Die Anschriften am Rahmen sind sehr scharf gedruckt und vorbildgerecht wiedergegeben worden. Ebenso die Führerstandsziffern und die Lokschilder. Leider besitzt der mittels Schablone aufgespritzte obere cremefarbene Teil einen anderen Farbton, als der des unteren Zierstreifens und der Führerstandsfenster. Zudem franst die Farbtrennkante aus. Am unteren Zierstreifen wurde das Frontgiter nicht richtig überdruckt, obwohl dies bei diversen anderen Modellen nachgewisen wurde, dass soetwas möglich ist. Außerdem sind noch die Trennkanten des Tampondruck's sichtbar, denn der Streifen wurde in mehreren Teilen, welche überlappen, bedruckt. Die Griffstangen liegen als Zurüstteile am Plastspritzling bei. Die als Sacklöcher ausgeführten Passungen machen einem das Befestigen schwer. Es empfiehlt sich die Löcher durchzustechen und von hinten vorsichtig flüssigen Klebstoff zu befestigen. Die Frontgriffstangen stehen beim Vorbild rechtwinklig zur Außenhaut, beim Modell allerdings formmäßig alle gerade nach vorn ab.
Die Beleuchtung mittels LED und Lichleiter wechselt vorbildgerecht mit der Fahrtrichtung, scheint allerdings etwas in der Führerstand, ist allerdings auch bei geringen Spannungen deutlich in der Mitte der sauber bedruckten Lampenringe zu sehen. Nur die gelben LED's stören, da sollte man doch mal etwas verändern. Die Leiterplatte enthält nur eine Lötschnittstelle an der ggf. ein Digitaldecoder angeschlossen werden kann. Dafür ist kurioserweise der Schalter für den Oberleitungsbetrieb vorhanden, da für die meisten Tillig-Modelle die selbe Leiterplatte verwendet wird.
Schon von anderen Modellen von Tillig ist man gute Fahreigenschaften gewohnt. Leider bestätigte sich dies zuerst nicht. Beim Nachschauen musste ich feststellen, dass der komplette Antrieb trocken war, das Öl im Getriebe fehlte. Ob dies bei allen Modellen so ist, weiß ich nicht. Nach der ersten Revision läuft das Fahrzeug nach der obligatorischen Einlaufzeit sehr gut. Der Antrieb ist kaum hörbar und hat einen ruhigen Lauf. Durch zwei Messingschwundmassen werden kurze Stromunterbrechungen ohne Probleme überwunden. Dank der hohen Spurkränze kommt das Fahrzeug auch mit Standartgleis zurecht, der 286er Standartradius wird darauf anstandslos durchfahren. Die Zugkräfte dürften für den normalen Modellbahnbetrieb sehr reichlich bemessen sein, woran die zwei versetzten Haftreifen einen bedeutenden Anteil haben dürften. Das Fahrzeug kostet im Handel um die 110 Euro.
Fazit: Gespart wurde nur an der (Vorbild-) Lackierung. Für das Geld wird sehr viel geboten. Vergleichbare Fahrzeuge kosten meist deutlich mehr. Für den Betriebsbahner stellt die Lok eine tolle Fahrmaschine dar und der Vitrinenbahner hat mit kleinen Abstrichen ebenfalls viel Freude an dem Modell.
Daniel
Da ich in der letzten Zeit für meine etwas arge Modellkritik merklich "gerügt" wurde, möchte ich hier mal versuchen einen relativ objektiven Testbericht zu verfassen, also so wie ich ihn mir auch in verschiedenen Modellbahnzeitschriften gerne wünschen würde.
Sparschwein
Schön sieht sie aus, die neuste Variante der 118er von Tillig. Aus der blauen Pappfaltschachtel mit Syroporeinsatz, in welchem das Modell sehr sicher liegt und auch mit Zurüstteilen gut vor Erschütterungen gesichert ist, kommt eine typische 118 C'C' mit Sparlack zum Vorschein. Aus dem beiliegenden Faltblatt kann man einen kurzen Abriss über das Vorbild entnehmen. Außerdem sind sämtliche relevanten Ersatzteile in einer Übersicht dargestellt. Hinweise zum Modell runden den A5-Zettel ab.
Das Modell gibt die typische Erscheinung des Vorbilds sehr gut wieder. Besonders gefallen die sehr schön gravierten zweiteiligen Drehgestellblenden, an welchem die Blattfedern und Bremszylinder zudem noch einzeln angesetzt wurden. Die Bremsklötze liegen in der selben Ebene wie die brünierten Räder und. Der schwarze Rahmen ist den Drehgestellen wie beim Vorbild sehr nahe und auch die geschlossene Schürze überzeugt. Dass die starr an den Drehgestellen angeklipste Kupplungsdeichsel, welche unter der Schürze hervorkommt, keinen Normschacht besitzt ist hingegen weniger erfreulich. Das Gehäuse besticht durch saubere Konturen und feine Gravuren. Die verschiedenen Seitenfenster- und Lüftergitter sind eingeklebt, sodass mehrere Varianten möglich sind. Leider passen die Einstiegstüren und die Türen unter den Führerständen nicht zum Vorbild, diese wurden in der Form nur bei der V180.0 verbaut. Schön anzusehen sind hingegen die Führerstandsfenster. Durch ein bedrucktes glasklares Teil konnten die dünnen Stege vorbildgerecht wiedergegeben werden. Der Maschinenraum wird mit einem Papierstreifen imitiert, auf welchem die Aggregate im Maschinenraum dargestellt sind. Die Bedruckung des Fahrzeuges entspricht einem hohen Niveau. Die Anschriften am Rahmen sind sehr scharf gedruckt und vorbildgerecht wiedergegeben worden. Ebenso die Führerstandsziffern und die Lokschilder. Leider besitzt der mittels Schablone aufgespritzte obere cremefarbene Teil einen anderen Farbton, als der des unteren Zierstreifens und der Führerstandsfenster. Zudem franst die Farbtrennkante aus. Am unteren Zierstreifen wurde das Frontgiter nicht richtig überdruckt, obwohl dies bei diversen anderen Modellen nachgewisen wurde, dass soetwas möglich ist. Außerdem sind noch die Trennkanten des Tampondruck's sichtbar, denn der Streifen wurde in mehreren Teilen, welche überlappen, bedruckt. Die Griffstangen liegen als Zurüstteile am Plastspritzling bei. Die als Sacklöcher ausgeführten Passungen machen einem das Befestigen schwer. Es empfiehlt sich die Löcher durchzustechen und von hinten vorsichtig flüssigen Klebstoff zu befestigen. Die Frontgriffstangen stehen beim Vorbild rechtwinklig zur Außenhaut, beim Modell allerdings formmäßig alle gerade nach vorn ab.
Die Beleuchtung mittels LED und Lichleiter wechselt vorbildgerecht mit der Fahrtrichtung, scheint allerdings etwas in der Führerstand, ist allerdings auch bei geringen Spannungen deutlich in der Mitte der sauber bedruckten Lampenringe zu sehen. Nur die gelben LED's stören, da sollte man doch mal etwas verändern. Die Leiterplatte enthält nur eine Lötschnittstelle an der ggf. ein Digitaldecoder angeschlossen werden kann. Dafür ist kurioserweise der Schalter für den Oberleitungsbetrieb vorhanden, da für die meisten Tillig-Modelle die selbe Leiterplatte verwendet wird.
Schon von anderen Modellen von Tillig ist man gute Fahreigenschaften gewohnt. Leider bestätigte sich dies zuerst nicht. Beim Nachschauen musste ich feststellen, dass der komplette Antrieb trocken war, das Öl im Getriebe fehlte. Ob dies bei allen Modellen so ist, weiß ich nicht. Nach der ersten Revision läuft das Fahrzeug nach der obligatorischen Einlaufzeit sehr gut. Der Antrieb ist kaum hörbar und hat einen ruhigen Lauf. Durch zwei Messingschwundmassen werden kurze Stromunterbrechungen ohne Probleme überwunden. Dank der hohen Spurkränze kommt das Fahrzeug auch mit Standartgleis zurecht, der 286er Standartradius wird darauf anstandslos durchfahren. Die Zugkräfte dürften für den normalen Modellbahnbetrieb sehr reichlich bemessen sein, woran die zwei versetzten Haftreifen einen bedeutenden Anteil haben dürften. Das Fahrzeug kostet im Handel um die 110 Euro.
Fazit: Gespart wurde nur an der (Vorbild-) Lackierung. Für das Geld wird sehr viel geboten. Vergleichbare Fahrzeuge kosten meist deutlich mehr. Für den Betriebsbahner stellt die Lok eine tolle Fahrmaschine dar und der Vitrinenbahner hat mit kleinen Abstrichen ebenfalls viel Freude an dem Modell.
Daniel