Hallo Jörg,
>zunächst meinen Glückwunsch für die HP der >Digitalzentrale. Kurz, Prägnant und Informativ. >Eigentlich fehlt nur noch das "Wo".
Danke für die positive Bewertung - ein "WO" gibt es eigentlich nicht, weil die beiden "Macher" der Digitalzentrale keine zentrale Werkstatt unterhalten. Es wird in Kürze eine Kontakttelefonnummer und ein Fax geben - bis dahin treten wir auch nur im WWW in Erscheinung, weil alle anderen Kontaktwege noch offen sind.
>Aber weshalb ich schreibe: Kannst Du das oben >zittierte bitte nocheinmal etwas laienverständlicher >Formulieren?
Gut, schauen wir mal, ob ich das hinbekomme
)
Analogtheorie: Willst Du eine Analoglok steuern, mußt Du dem Gleis eine Gleichspannung zuführen. Auf einer Schiene PLUS, auf der anderen Schiene MINUS. Willst Du die Fahrtrichtung ändern, polst Du am Trafo einfach PLUS und MINUS um.
Digitaltheorie: Auf einem Digitalgleis liegt konstante Wechselspannung an, der die Steuersignale überlagert sind. Der Lokdecoder erzeugt nun aus dieser Wechselspannug eine Gleichspannung für den Fahrmotor und filtert die überlagerten Lokinformationen heraus. Diese Signale wertet er aus und erzeugt eine Gleichspannung mit PLUS und MINUS und gibt diese an den Fahrmotor. Willst Du die Fahrtrichtung ändern, schickst Du ein anderes Datensignal zu Lok, diese wertet das aus und der Decoder polt durch einen internen "Schalter" die Spannung um - die Lok fährt andersherum.
Nun kann man der Digitallok aber noch mehrere Eigenschaften zuteilen - u.a. diese, wie sie sich beim Auftreten von Analogspannung verhalten soll (wie geschrieben, normalerweise liegt Wechselspannung am Gleis an). Man kann ihr sagen, sie soll bei Analogspannung einfach weiterfahren (damit wird quasi der interne Gleichrichterprozess und die Empfangsmöglichkeit für digitale Steuersignale abgeschaltet, die Lok läßt sich wie eine herkömmliche Analoglok steuern).
Man kann ihr aber auch sagen: "Mit Analogspannung hast Du nichts am Hut". Genau diese Einstellung kann man nutzen, um die Züge durch örtlich gezielte Einspeisung von Analogspannung zum Stehen zu bringen.
Denke Dir eine Strecke von A nach B. Damit eine Analoglok von A nach B fährt, muß an der rechten Schiene PLUS, an der linken Schiene MINUS anliegen (die Rückfahrt von B nach A eben umgedreht).
Wir die Strecke digitalisiert, ist es ja erstmal egal, da Wechselspannung anliegt. Wenn Du aber zwischen A und B ein Signal hat, trennst Du das Streckengleis vor dem Signal auf. Dort entsteht ein quasi isolierter Abschnitt. Nun nutzt Du die in den Signalen eingebaute Relaismechanik und schließt wie folgt an:
Ist das Signal auf "Fahrt FREI", überbrückt der Relaischaltkontakt die Trennstelle vor dem Signal und der isolierte Abschnitt bekommt Digitalspannung. Ist das Signal auf "Halt", bezieht der isolierte Abschnitt eine GLEICHSPANNUNG (!!) aus einem alten Analogtrafo - und zwar entgegen der Richtung. Du mußt also am RECHTEN Schieneprofil MINUS einspeisen und am LINKEN entsprechend PLUS. Eine Analoglok würde auf diesem Abschnitt nicht von A nach B fahren, sondern von B nach A - dies meinte ich mit Richtungsverkehrt.
Für den Digitaldecoder ist dies das Zeichen: Bremse ab entsprechend der Programmierung (die Lok bleibt nicht einfach so stehen!!) und warte im Stillstand auf neue "Befehle". Wenn dann das Signal wieder aufgeht und durch den Schaltkontakt Digitalspannung in den Isolierabschnitt gegeben wird, bekommt die Lok wieder Fahrbefehle und beschleunigt, wie programmiert.
...ich hoffe, das war verständlich ausgedrückt....
Alternativ kannst Du natürlich einen Bremsbaustein einbauen - den von Uhlenbrock kenne ich nicht. Wir selber nutzen den vom Lenz. Dieser Baustein liefert ein Digitalsignal mit Fahrstufe NULL - jede Lok, die dieses Signal empfängt, bremst digital auf Fahrstufe 0 ab und wartet, bis es neue Befehle gibt. Dieses FS0-Signal kannst Du natürlich auch anstelle der Gleisspannung einspeisen - kein Problem. Der Effekt ist der Gleiche.
Einen solchen Bremstbaustein braucht man pro Anlage nur einmal, man verteilt dessen Ausgangssignal nur eben an alle Bremsabschnitte (kann z.B. auch ein
Bahnsteig sein, wo Züge schön ausrollen sollen). Der Bremstgenerator selber erzeugt aber nur das Digitalsignal, welches nicht direkt verwendbar ist (fehlende Leistung) - Du mußt noch einen Verstärker einbauen, der dieses Signal auf ein Niveau bringt, das auch Loks verstehen. Somit ist ein Bremsgenerator zwar schön und sicher die Beste Lösung - hat aber auch Investitionskosten.
Alles klar...
Gruß, Torsten