Ist die Wippe jetzt wirklich zu schmal mit Hinblick auf die
NEM 202 oder liegt die Breite innerhalb der Toleranz? Die NEM 202 ist eine verbindliche Norm, als sollte sich der Hersteller dran halten, im Gegensatz zur
KKK-Norm NEM 358. Nächste Frage wäre, ob alle Modelloberleitungen entsprechend sauber gespannt sind. Das ist vielleicht ähnlich der Tilligkupplung, die empfindlich auf unsaubere Gleislage reagiert.
Hallo Mika,
gegenüber der
NEM 202 ist der Stromabnehmer ein wenig zu grazil, die Breite der Wippe stimmt mit 16,3 mm recht gut mit dem Original (1950 mm) überein, da Schleifleisten direkt nicht nachgebildet sind, entfällt dieses Maß (1050 mm->8,75 mm), die geraden Anteile des Stromabnehmers sind 10,6 mm breit, darauf kann ein Fahrdraht schleifen. Die NEM erforderte hier eine Breite von (B1) 13.5 mm, daß Maß B2 ist ein Grösstmaß und besagt nur, daß ein abgebügelter Stromabnehmer nicht breiter als 18 mm sein darf (siehe
NEM 301).
Ebenso interessant sind die Ausführungen zur Fahrdrahtlage-
NEM 201, in TT wird eine seitliche Auslenkung von max. 4,5 mm verlangt, ja auch dies ist eine verbindliche Norm, auch wenn sie eher vom Modellbahner als von Modellfahrzeughersteller einzufordern ist, somit ergibt sich eine max. Amplitude der Seitauslenkung von 9 mm. Im nachfolgenden Text wird angeregt, auf gerader Strecke lediglich eine Seitauslenkung von 3 mm anzuwenden, was dann eine Amplitude von 6 mm ergibt und somit auch dem grazilen Stromabnehmer der Tillig 189 2 mm Sicherheit auf jeder Seite übriglässt.
Da die Stromabnehmer der Lok recht gut über den Drehgestellen liegen, sind zusätzliche Reserven wegen Differenzen zwischen Stromabnehmerlage und Drehpunkt nicht nötig, somit sollte bei sehr exakter Fahrdrahtlage auch ein funktionsfähiger Betrieb möglich sein, allerdings gibt es keine Reserven für Unsauberkeiten.
Eine kurze Kalkulation der Mastabstände ergab, daß im 310er Radius die Masten max. 149 mm Abstand haben dürfen, somit dürften z.B. die 122 mm Fahrdrähte von Viessmann auch den Aufbau einer entsprechenden Oberleitung erlauben.
gruss Andreas