H-Transport
Boardcrew
Hallo!
Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, die grünen DR-Doppelstockwagen von Kühn (www.kuehn-modell.de) näher und kritisch unter die Lupe zu nehmen. Zwar kommen die Serienfahrzeuge erst in ein paar Tagen zur Auslieferung, aber zum Stammtisch am 12.04.2008 beim TT-Club Saar e.V. konnten beide Fahrzeuge als Produktionsmuster in einem optisch seriennahen Zustand ausführlich betrachtet werden.
Zur Verpackung kann ich keine genauen Aussagen treffen, sie wird jedoch der gewohnten Kühn-Verpackung mit Klarglaskiste mit Blistereinsatz entsprechen und auf das Modell zugeschnitten sein.
Die Beleuchtung des Steuerwagens ist noch in Arbeit, man möchte jedoch für den Digitalbahner eine Lösung ohne die Notwendigkeit eines 6-poligen Lokdecoders.
Die Wagen sind für eine Innenbeleuchtung vorbereitet, wobei dazu ein Leuchtstreifen gebrochen werden kann und in die dafür vorgesehenen Aussparungen der Inneneinrichtungen im Ober- und Unterstock eingeclipst werden kann.
Die Inneneinrichtung ist vorbildgerecht in einem Rotton gehalten, der die Farbgestaltung von Boden und Sitzen des Vorbildes gut wiedergibt. Sie ist zweigeteilt, wobei der Oberstock aufgeclipst ist. Der Steuerwagen erhielt im Unterstock zwei Traglastenabteile, während der Mittelwagen durchgehend über vis-a-vis-Sitzbänke verfügt. Aufgrund der Halterungen der Innenbeleuchtungsbänder sind im Oberstock zwei Sitzbanklehnen bis zur Decke verlängert. Bereits für weitere Varianten sind die Einzelquersitze im Oberstock über den Türen geformt, welche bei den jetzigen Wagen nicht sichtbar sind. Im Zwischenstock gibt es über den Batteriekästen vorbildgerecht Quersitze. Dank der Färbung der Inneneinrichtung wirkt der Wagen von außen bereits beim Kauf vorbildgerecht und der geneigte Bastler muss sich so nicht mehr mit der Grundfarbgebung beschäftigen, sondern kann sich bei Interesse den Details widmen.
Für die Zugschlussbeleuchtung hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die Schlussleuchten sind durchbrochen und ein glasklarer Lichtleiter führt in die obere Wagenecke, wo eine rote Lichtquelle installiert werden kann.
Die Stromaufnahme am Wagen findet beidseitig von allen vier mittig isolierten Rädern über Achslagerbleche statt.
Die Drehgestelle geben bei den beiden Wagen den Typ Görlitz VI DoSto mit Klotzbremse genau wieder. Die Bremsklötze sind bereits montiert. Dabei wurden die Teile oben in den Drehgestellrahmen eingeclipst. Es wurden nicht nur die Bremsklötze wiedergegeben, sondern auch das Gestänge daran. Die Lastabbremsung wurde nicht vergessen. Zudem wurden die Achsgeneratoren (zwei Stück an der Batterieseite) sowie der Indusi-Magnet mit Geberleitung für die Sifa bereits montiert. Insgesamt sind die Drehgestelle sehr fein detailliert und besitzen eine hohe Scharfkantigkeit. Die Bleche für die Achslagerbrücken sind bei geradem Blick knapp unter den Drehgestellrahmen zu erkennen, jedoch sind weitere Öffnungen jedoch vorbildgerecht durchbrochen. Die Drehgestelle werden mit großen Zapfen in den Wagenboden gerastet. Die Wagen verfügen über eine Dreipunktlagerung.
Der Wagenkasten ist gleichmäßig und frei von Staubeinflüssen in einem seidenmatten grün lackiert.
Details wie Batterieklappen oder die Schiebetüren mit Führungsleisten sind graviert. Auch die Klappen und Dosen (Wendezug und Strom) an den Stirnseiten wurden richtig wiedergegeben. Das Dach mit den beiden großen Klappen wurde hellgrau lackiert, wobei die Trennkante sehr sauber ausgeführt wurde und der Farbauftrag keine Wünsch offen lässt.
Die Bodenwanne erhielt ebenfalls vorbildgerecht eine grüne Farbgebung und ist Bestandteil des Wagenbodens. Die Trennung zum Kasten ist kaum sichtbar, wenn der Kasten richtig gerastet ist (was leider auf den Bildern des Mittelwagens einmal nicht der Fall ist).
Zweifelsohne Maßstäbe setzt der Wagen in der Bedruckung. Soetwas gab es in der Baugröße TT bei Großserienmodellen von Reisezugwagen noch nie in solch einer feinen Ausführung. Alle Fensterrahmen erhielten feine schwarze Fenstergummis und eine saubere Bedruckung der gravierten Alufensterrahmen. Diese sind am Steuerwagen und Mittelwagen vorbildgerecht und unterschiedlich angeordnet.
Der Steuerwagen ist als 25-13 006 DBmqe (Bj. 1974), der Mittelwagen als DBmue 25-13 020 (Bj. 1977) beschriftet, vorbildgerecht in weiß. Mit der Beheimatung in Leipzig passen beide Wagen hervorragend zur 211 025 (Art.-Nr. 31720), was auch durchaus gewollt ist, auch wenn die Lok erst 1986 revisioniert ist.
Die Bedruckung der Beschriftungen ist vollständig und mehrfarbig ausgeführt. So wurden beispielsweise die Nichtraucherpiktogramme zweifarbig mit durchkreuzter Zigarette dargestellt oder die Wassereinfüllstutzenmarkierungen mit gelbem Punkt dargestellt. Auch bereits farbig ausgeführt sind die Türgriffe, die in dieser Bauform an den Wagen wirklich richtig sind.
Auch die Haken für die Zuglaufschilder sind zu erkennen. Eine gute Lösung, denn was will man mit gravierten, wenn man Schilder per Schiebebild o.ä. selbst anbringt.
An den Mustern fehlen noch die Regenleisten über den Fenstern am Zwischenstock, welche aufgedruckt werden sollen.
Besondere Beachtung verdient die Stirnseitenbedruckung der Türgriffe, der 1000V-Steckdosen mit rotem Warnpfeil der rechteckig eingerahmt ist (!!!) und den Gewährleistungsvermerken auf der linken Seite. Auch dort haben die Fenster bedruckte Fenstergummis.
Die Steuerwagenfront trägt ebenfalls bedruckte Stirnfenster, die Seitenfenster sitzen noch nicht ganz bündig. Der orange Stirnbalken wurde auflackiert. An den silbernen Lampenringen besteht seitens der Sauberkeit für die Serie noch der Optimierungsbedarf. Die Griffstangen wurden sauber und dünn angraviert. Dies ist die Philosophie des Herstellers und es kommt sicherlich auf den Betrachtergeschmack an, welche Einstellung man dazu hat. Des Weiteren ist an der Steuerwagenfront die Dose für die Wendezugsteuerung und für die Zugheizung einzeln in schwarz angesetzt. Die Dosen waren von Fall zu Fall beim Vorbild auch orange.
Die Fahrzeuge verfügen selbstverständlich über eine Kurzkupplungskulisse mit Normschacht nach NEM358. Sie werden werksseitig mit montierten Bügelkupplungen versehen sowie mit der Nachbildung des Zughakens. Bremsschläuche für die Hauptluftleitung und Hauptluftbehälterleitung liegen bei.
Die Wagen durchlaufen mit ihrer Länge von 223mm den alten Standardgleisradius problemlos, wobei der Nutzer auf das Lichtraumprofil im Parallelkreis achten sollte. Durch die Stromabnahme von allen vier Achsen auf beiden Seiten ist der betrieb sehr sicher. Wie alle Doppelstockwagen erfordert die tiefe Bodenwanne eine saubere Gleisverlegung ohne große Buckel (Gefahr des Aufsetzens) und ggf. sind die alten Weichenantriebe bei Bogenfahrt im Wagenprofil). Es sei jedoch angemerkt, dass dies keineswegs ein Mangel nur dieses Wagens ist, sondern an den zwischenzeitlich überholten Prinzipien des Standardgleises besteht. Eine Probefahrt kann hier sicherlich im individuellen Fall konkrete Hinweise geben.
Fazit: Die Wagen setzen für TT neue Maßstäbe, nicht nur was das Finish betrifft. Wenn auch noch die kleinen Mängel der Muster abgestellt werden so haben die Wagen das Zeug zum doppelt hohen - doppelt guten Modell.
Die UVP mit 19% Mehrwertsteuer beträgt für den Mittelwagen DBmue 34,90€ (Art.-Nr. 41120) Steuerwagen DBmqe 59,90€ (Art.-Nr. 41110) [Angaben laut Hersteller].
Dass der Wagen nun im Rahmen eines Stammtisches beäugt wurde ist eigentlich eher von Vorteil, da so der Hersteller auch gleich für Fragen und Antworten zur Verfügung steht.
Es ist natürlich innerhalb eines kurzen Berichts nicht möglich, alle Details aufzuzählen. Deshalb habe ich Euch noch etliche hoffentlich aussagefähige Bilder angehängt.
Daniel
Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, die grünen DR-Doppelstockwagen von Kühn (www.kuehn-modell.de) näher und kritisch unter die Lupe zu nehmen. Zwar kommen die Serienfahrzeuge erst in ein paar Tagen zur Auslieferung, aber zum Stammtisch am 12.04.2008 beim TT-Club Saar e.V. konnten beide Fahrzeuge als Produktionsmuster in einem optisch seriennahen Zustand ausführlich betrachtet werden.
Zur Verpackung kann ich keine genauen Aussagen treffen, sie wird jedoch der gewohnten Kühn-Verpackung mit Klarglaskiste mit Blistereinsatz entsprechen und auf das Modell zugeschnitten sein.
Die Beleuchtung des Steuerwagens ist noch in Arbeit, man möchte jedoch für den Digitalbahner eine Lösung ohne die Notwendigkeit eines 6-poligen Lokdecoders.
Die Wagen sind für eine Innenbeleuchtung vorbereitet, wobei dazu ein Leuchtstreifen gebrochen werden kann und in die dafür vorgesehenen Aussparungen der Inneneinrichtungen im Ober- und Unterstock eingeclipst werden kann.
Die Inneneinrichtung ist vorbildgerecht in einem Rotton gehalten, der die Farbgestaltung von Boden und Sitzen des Vorbildes gut wiedergibt. Sie ist zweigeteilt, wobei der Oberstock aufgeclipst ist. Der Steuerwagen erhielt im Unterstock zwei Traglastenabteile, während der Mittelwagen durchgehend über vis-a-vis-Sitzbänke verfügt. Aufgrund der Halterungen der Innenbeleuchtungsbänder sind im Oberstock zwei Sitzbanklehnen bis zur Decke verlängert. Bereits für weitere Varianten sind die Einzelquersitze im Oberstock über den Türen geformt, welche bei den jetzigen Wagen nicht sichtbar sind. Im Zwischenstock gibt es über den Batteriekästen vorbildgerecht Quersitze. Dank der Färbung der Inneneinrichtung wirkt der Wagen von außen bereits beim Kauf vorbildgerecht und der geneigte Bastler muss sich so nicht mehr mit der Grundfarbgebung beschäftigen, sondern kann sich bei Interesse den Details widmen.
Für die Zugschlussbeleuchtung hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die Schlussleuchten sind durchbrochen und ein glasklarer Lichtleiter führt in die obere Wagenecke, wo eine rote Lichtquelle installiert werden kann.
Die Stromaufnahme am Wagen findet beidseitig von allen vier mittig isolierten Rädern über Achslagerbleche statt.
Die Drehgestelle geben bei den beiden Wagen den Typ Görlitz VI DoSto mit Klotzbremse genau wieder. Die Bremsklötze sind bereits montiert. Dabei wurden die Teile oben in den Drehgestellrahmen eingeclipst. Es wurden nicht nur die Bremsklötze wiedergegeben, sondern auch das Gestänge daran. Die Lastabbremsung wurde nicht vergessen. Zudem wurden die Achsgeneratoren (zwei Stück an der Batterieseite) sowie der Indusi-Magnet mit Geberleitung für die Sifa bereits montiert. Insgesamt sind die Drehgestelle sehr fein detailliert und besitzen eine hohe Scharfkantigkeit. Die Bleche für die Achslagerbrücken sind bei geradem Blick knapp unter den Drehgestellrahmen zu erkennen, jedoch sind weitere Öffnungen jedoch vorbildgerecht durchbrochen. Die Drehgestelle werden mit großen Zapfen in den Wagenboden gerastet. Die Wagen verfügen über eine Dreipunktlagerung.
Der Wagenkasten ist gleichmäßig und frei von Staubeinflüssen in einem seidenmatten grün lackiert.
Details wie Batterieklappen oder die Schiebetüren mit Führungsleisten sind graviert. Auch die Klappen und Dosen (Wendezug und Strom) an den Stirnseiten wurden richtig wiedergegeben. Das Dach mit den beiden großen Klappen wurde hellgrau lackiert, wobei die Trennkante sehr sauber ausgeführt wurde und der Farbauftrag keine Wünsch offen lässt.
Die Bodenwanne erhielt ebenfalls vorbildgerecht eine grüne Farbgebung und ist Bestandteil des Wagenbodens. Die Trennung zum Kasten ist kaum sichtbar, wenn der Kasten richtig gerastet ist (was leider auf den Bildern des Mittelwagens einmal nicht der Fall ist).
Zweifelsohne Maßstäbe setzt der Wagen in der Bedruckung. Soetwas gab es in der Baugröße TT bei Großserienmodellen von Reisezugwagen noch nie in solch einer feinen Ausführung. Alle Fensterrahmen erhielten feine schwarze Fenstergummis und eine saubere Bedruckung der gravierten Alufensterrahmen. Diese sind am Steuerwagen und Mittelwagen vorbildgerecht und unterschiedlich angeordnet.
Der Steuerwagen ist als 25-13 006 DBmqe (Bj. 1974), der Mittelwagen als DBmue 25-13 020 (Bj. 1977) beschriftet, vorbildgerecht in weiß. Mit der Beheimatung in Leipzig passen beide Wagen hervorragend zur 211 025 (Art.-Nr. 31720), was auch durchaus gewollt ist, auch wenn die Lok erst 1986 revisioniert ist.
Die Bedruckung der Beschriftungen ist vollständig und mehrfarbig ausgeführt. So wurden beispielsweise die Nichtraucherpiktogramme zweifarbig mit durchkreuzter Zigarette dargestellt oder die Wassereinfüllstutzenmarkierungen mit gelbem Punkt dargestellt. Auch bereits farbig ausgeführt sind die Türgriffe, die in dieser Bauform an den Wagen wirklich richtig sind.
Auch die Haken für die Zuglaufschilder sind zu erkennen. Eine gute Lösung, denn was will man mit gravierten, wenn man Schilder per Schiebebild o.ä. selbst anbringt.
An den Mustern fehlen noch die Regenleisten über den Fenstern am Zwischenstock, welche aufgedruckt werden sollen.
Besondere Beachtung verdient die Stirnseitenbedruckung der Türgriffe, der 1000V-Steckdosen mit rotem Warnpfeil der rechteckig eingerahmt ist (!!!) und den Gewährleistungsvermerken auf der linken Seite. Auch dort haben die Fenster bedruckte Fenstergummis.
Die Steuerwagenfront trägt ebenfalls bedruckte Stirnfenster, die Seitenfenster sitzen noch nicht ganz bündig. Der orange Stirnbalken wurde auflackiert. An den silbernen Lampenringen besteht seitens der Sauberkeit für die Serie noch der Optimierungsbedarf. Die Griffstangen wurden sauber und dünn angraviert. Dies ist die Philosophie des Herstellers und es kommt sicherlich auf den Betrachtergeschmack an, welche Einstellung man dazu hat. Des Weiteren ist an der Steuerwagenfront die Dose für die Wendezugsteuerung und für die Zugheizung einzeln in schwarz angesetzt. Die Dosen waren von Fall zu Fall beim Vorbild auch orange.
Die Fahrzeuge verfügen selbstverständlich über eine Kurzkupplungskulisse mit Normschacht nach NEM358. Sie werden werksseitig mit montierten Bügelkupplungen versehen sowie mit der Nachbildung des Zughakens. Bremsschläuche für die Hauptluftleitung und Hauptluftbehälterleitung liegen bei.
Die Wagen durchlaufen mit ihrer Länge von 223mm den alten Standardgleisradius problemlos, wobei der Nutzer auf das Lichtraumprofil im Parallelkreis achten sollte. Durch die Stromabnahme von allen vier Achsen auf beiden Seiten ist der betrieb sehr sicher. Wie alle Doppelstockwagen erfordert die tiefe Bodenwanne eine saubere Gleisverlegung ohne große Buckel (Gefahr des Aufsetzens) und ggf. sind die alten Weichenantriebe bei Bogenfahrt im Wagenprofil). Es sei jedoch angemerkt, dass dies keineswegs ein Mangel nur dieses Wagens ist, sondern an den zwischenzeitlich überholten Prinzipien des Standardgleises besteht. Eine Probefahrt kann hier sicherlich im individuellen Fall konkrete Hinweise geben.
Fazit: Die Wagen setzen für TT neue Maßstäbe, nicht nur was das Finish betrifft. Wenn auch noch die kleinen Mängel der Muster abgestellt werden so haben die Wagen das Zeug zum doppelt hohen - doppelt guten Modell.
Die UVP mit 19% Mehrwertsteuer beträgt für den Mittelwagen DBmue 34,90€ (Art.-Nr. 41120) Steuerwagen DBmqe 59,90€ (Art.-Nr. 41110) [Angaben laut Hersteller].
Dass der Wagen nun im Rahmen eines Stammtisches beäugt wurde ist eigentlich eher von Vorteil, da so der Hersteller auch gleich für Fragen und Antworten zur Verfügung steht.
Es ist natürlich innerhalb eines kurzen Berichts nicht möglich, alle Details aufzuzählen. Deshalb habe ich Euch noch etliche hoffentlich aussagefähige Bilder angehängt.
Daniel