Hallöle Ihr Jünger des TT-Gottes!
Ja. das ist so eine Sache mit den alten Loks. Wir sind wohl schon etwas verwöhnt von den neuen Maschienen. Mein Vor-antworter hat schon Recht mit der Sauberkeit. Zerlegen und putzen!. Zum Reinigen verwende ich Isopropylalkohol. Eine Ursache für den Lärm der Loks ist oft auch der Motor selbst mit seinem Längsspiel der Motorachse. Ich gehe noch weiter. Ich zerlege den Motor zum Reinigen und beseitige in diesem Zusammenhang auch gleich das Längsspiel der Motorwelle. Dazu schiebe ich zusätzlich ein oder zwei dünne U-Scheiben vor dem Zusammenbau des Motors mit auf die Welle. das muß man sehr gründlich testen. damit der Motor sich noch leicht dreht, zur Not die U-Scheiben dünnfeilen. Es gehen auch selbstangefertigte aus einem dünnen Plastmaterial z.B. von Verpackungen. Auf die Lagestellen der Motorwelle kommt ein wenig Technische Vaseline vor dem endgültigen Schließen des Motors. Als nächstes wird die Motorhalterung geprüft. Sitzt der Motor richtig fest? Wenn nicht etwas Papier dazwischen klemmen oder einen dickeren Befestigungsstift verwenden. Jetzt geht es weiter zum Getriebe. Auch hier kann man eine oder Zwei U-Scheiben noch außen auf die Motorwelle stecken um dieser Teil das Spiel zunehmen, dazu wieder etwas Vaseline auftragen. Es kann auch vorkommen das Zahnräder oder die Abtriebswelle des Motors mit dem angespritzten Zahnrad nicht zentrisch gefertigt sind, da hilft nur der Austausch. Alte Zeukeloks laufen nach den Pflegeprozeduren bei mir besser als BTTB-Loks, was ich auf das verwendete Metallgetriebe rückführe. Besonders wenn die Maschienen richtig "eingefahren" waren. Neuere BTTB-Loks laufen sehr oft schlechter als ältere, da ab den 70er Jahren das verwendete Plastmaterial immer schlechter und dadurch weicher und weniger abriebfest wurde. So sind dann oft die Radlager ausgeleiert. Das "beste" Beispiel dafür sind die BR56 + 86. Die letzte Achse eiert so, dass sich das Achszahnrad mit der Schnecke verklemmt. Es hilft Überhaupt bei allen alten Loks an den Achslagern der Getriebe zu überprüfen wo zuviel Spiel ist und dieses dann immer zu verringern. Die eingesetzten Schnecken werden durch das Dazwischenlegen von Papier zwischen Rahmen und Scheckenlager gebändigt. Es muß auch überprüft werden ob eventuell die Radsätze fertigungstechnisch unrund sind, bzw. schief oder nicht zentrisch aufgepresst. da hilft nur der Austausch.
Bei Dampfloks oder der V36 kann es auch vorkommen das sich die Räder etwas auf den Achsen gelöst oder verdreht haben. Dann "humpelt" die Lok. Für die E11 und ihre Verwandten kann ich auch empfehlen zu Überprüfen ob am Drehgestell die Achslager noch komplett da sind. Da bricht oft so eine kleine Nase weg, die das Achslager bildet. Einfach mit etwas anderem Kunststoff ersetzen. Es kann bei diesen Loks auch an der Drehgestellhalterung ("Plastering") eine kleine Nase, die zum Motor, zeigt weggebrochen sein. Das wäre problematisch, da kann man aber auch was ankleben. Alles in allem ist meine Erkenntnis, daß die Summe aller Übel zu dem schwankenden Gang der Loks führt und man es aber insgesammt meistens verringern kann aber selten vollends wegbekommt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Habe auf die Art bis jetz so 80 Loks bearbeitet. Ist `ne Menge Arbeit für das eine Mal im Jahr wo ich sie aus der Vitrine hole. Man sollte sie aber ab und zu bewegen bzw. fahren lassen, auch für die Loks gilt wer rastet der ...! Bloß das nicht.
Noch ein Tip zum Schluß.
Ich verwende Technische Vaseline (wie bereits erwähnt) und ein " Syntheticöl für Kunststoffe" von "robbe" Bestellnr. 5530. Es ist auch in einem sehr guten Öl-spende-Fläschchen mit Kanüle. Es ist möglich wirklich nur einen winzigen Tropfen zu entnehmen. Teuer ,aber bei mir bewährt. Gibt es in Modellbauläden.
Viel Spaß bei der Reanimation der alten Loks.
The freakyst freak for the freaks