CSD-Schürzenwagen
Bin gerade bei der Gangbarmachung meines CSD-Speisewagens.
Ums vorweg zu nehmen: Ich bin mit der Verarbeitung absolut unzufrieden. Auch ohne auf die Punkte einfarbige Inneneinrichtung, fehlende Detailbedruckung wie Türklinken, GP-Wechsel und Silberglanz-Fenster näher einzugehen. Das Fahrzeug ist so wie es bei mir aus der Schachtel kam nicht fahrfähig.
Nun die Hinweise:
Wagen am besten komplett zerlegen. Vorsicht bei den Rastnasen der Drehgestelle. Dort wurde kein hochwertiger Kunststoff verwendet, Bruchgefahr.
klemmende KKK:
an der Inneneinrichtung waren unten Spritzreste oder Leimspuren dran, welche zu stark auf die Abdeckplatte der KKK drücken. Damit wären auch die an anderer Stelle genannten Stromabnahmeprobleme aufgetreten.
Es lohnt sich auch ein Blick, ob an den KK-Deichseln Grat dran ist.
Klemmende Treppen:
Die Treppenstufen sind lackiert. Die Lackschichten sind in der Summe über dem Toleranzmaß, so dass die Treppen nicht oder nur schwergängig herausfahren. Hinzu kommen Spitzgrate an den Auswerferringen. Am besten dort die Flächen mit Sandpapier abziehen, bis die Farbe nahezu komplett entfernt ist (darunter schwarzer Kunststoff). Ggf. Graphit oder Tröpfchen Öl. Auch gleich für die KKK. Wenn die Treppen leichtgängig ausschwenken nach Möglichkeit gleich eine weichere Feder einsetzen, z.B. die älteren rötlichen der KKK.
Drehgestelle:
Für das sichere Herausdrücken der Treppen entgegen der Anleitung die Drehgestelle auf einer Seite doch mit den Blenden ausrüsten. Ggf. kann man bei diesen die seitlichen Anschläge etwas befeilen, damit sie enger einschwenken - Luft war bei mir reichlich da.
Ferner sind die Bremsnachbildungen so locker in die Drehgestelle gehangen, dass sie teilweise an den Laufflächen schleifen.
Technische Wertung: Im Gegensatz zu anderen Herstellern in H0 und N hat man für die Schürzen und die Drehgestelle sehr aufwendige Lösungen gewählt. Die dabei erforderliche Präzision in der Fertigung schaffte man im konkreten Fall nicht einzuhalten. Der Sinn hellgrau lackierter Treppen erschließt sich mir ohnehin nicht.
Fahrdynamisch ist die Konstruktion außerdem sehr anspruchsvoll an die Gleislage. Durch die Federn der Treppen, ggf. der Drehgestellblenden sowie ggf. der KKK werden die Drehgestelle deutlich in die gerade Endlage gedrängt. Durch den doch recht langen Achsstand führt dies dazu, dass bspw. an Bettungsgleisen bei Schienenstößen die Drehgestelle sehr leicht entgleisen.
Die Probleme traten bei mir bei den Sitzwagen nicht auf, weil diese selber kürzer sind, kürzere Drehgestelle haben und in der Summe den aufwendigen Treppenmechanismus nicht benötigen.
Daniel
Daniel