ich habe genüßlich alle Beiträge gelesen in denen vieles selbst erlebtes sich widerspiegelt.
Auch bei mir ging der Weg vom Bohrständer über Proxxongeräte zur richtigen Hobbyfräse.
Ich hätte natürlich die auch kostenintensiven Zwischenschritte sparen können, doch war die Entwicklung irgendwie schon notwendig. Und unnütz sind die Maschinen auch nicht, sondern in untergeordneten Diensten immer noch nützlich.
Zu Proxxon muß man sagen, daß diese Geräte für ihren Preis sehr gut ausgeführt sind.
Doch wo Führungen aus Aluminium sind kann also maximal ein Werkstoff bearbeitet werden, der einer Zerspanung weniger Widerstand entgegensetzt als das Führungsmaterial. Ergo maximal ein recht weiches Aluminium. Selbst Messing bringt beim Fräsen schon beachtliche Seitenkräfte, die an Kreuztisch und Säule wirken, teilweise mit recht großen Momenten, so daß nach kurzer Zeit nicht mehr genügend Genauigkeit erreicht werden kann.
Wenn nicht Stahl alleine den Forderungen aus der Maschinengestaltung genügend gerecht werden würde hinsichtlich Aufnahme der enstehende Verwindung, würde die Industrie dieses aufwendig zu bearbeitende Metall ersetzt haben.
Will man Fräsen, also zerspanen mit Genauigkeit, müssen schon ein paar Dukaten investiert werden; oder man überlegt, ob der Anschaffungspreis nicht höher liegt als ein paar Auftragsarbeiten.
Eine Hobbyfräse sollte nicht unter BF20 von Quantum/Optimum oder F1200E von Wabeco angeschafft werden. wabeco ist der Favorit, da der Antrieb von 1,4 KW, gegenüber 0,6 KW bei Optimum erst auch im unteren Drehzahlbereich genaues Arbeiten ohne Hakeln ermöglicht. Die Drehzahlen bis 3000 U/min reichen völlig aus. Größere Drehzahlen werden von den Modellbauern zu unrecht überschätzt. Dazu muß dann auch das Werzeug passen. Und wer investiert schon in Hochleistungsfräser für Industriemaschinen?
Wichtig ist auf alle Fälle eine Maschine mit einer Schwalbenschwanzführung in der z-Achse, damit ohne Positionsänderungen in x/y-Richtung die Fräskopfhöhe verstellt werden kann.
Zu einer Fräsmaschine gehört allerdings noch eine Menge Zubehör, in gleicher Qualität, wie Niedezugschraubstock, Spannzangen, Messuhr, Anfahrdorne, Spannmittel etc, denn wird dort gespart, ist die Genauigkeit der Maschine außer Kraft gesetzt.
Will mann alle das nicht investieren, sollte man einfach bei einem Bohrständer bleiben, mit sehr viel Zeit läßt sich damit auch etwas anfangen, denn das allerwichtigste ist, vor dem Arbeiten die einzelnen Frässchritte zu durchdenken, beim Arbeiten sich, auch wenn es mehr Zeit kostet als der eigentliche Fräsgang, auf genaues Ausrichten konzentrieren, viele kleine Frässchritte als wenige große in Betracht ziehen und ständig nachmessen.
Für einzelne Versuche in Holz, Alu, Zinkdruckguß, vielleicht auch mal Messing geht dann auch von Proxon das Bohr und Fräswerk BF40, größer als die Feinfräse, für Aussparrungen für Decoder etc. ausreichend und für präzise Bohrungen durchaus geeignet.
Bei allen Diskussionen zur Feinfräse bitte beachten, der Name ist Programm, fein, dafür ist sie gut, jedoch für mehr eben nicht konzipiert. Das umrissene Feld Aussparungen in Gewichten oder Rahmen ist nicht kompatibel mit der Größe der kleine Proxxonfräse.
Ich muß mal stöbern, ich habe noch irgendwo einen Artikel von Jürgen Eichert (glaube so heißt der Mann) liegen, von einem wirklichen Fräs- und Drehguru der Modellbauszene, zur Auswahl und Bewertung von Maschinen.
Wer Interesse hat sollte mir eine Mail schicken.
Wer Maschinen besichtigen will und mit diesen auch mal einen Span abheben will kann dies auch gerne bei mir tun.
Denn nichts ist wichtiger als die Handhabung. Alles hier geschriebene kann nicht ein Erleben ersetzen und dies ist unbedingt notwendig.
Die genaueste Maschine ist nur so genau wie das eigene Arbeiten.
Volker